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US-Berichtssaison nähert sich dem Ende

In den 3 Monaten bis Ende April legte der Umsatz des Netzwerkausrüsters Cisco gegenüber dem Vorjahreswert um 14 % auf 14,6 Mrd. $ zu. Allerdings schrumpfte das Auftragsvolumen des Herstellers sogenannter Switches und Router für den Internet- und Datenverkehr im vergangenen Vierteljahr um 23 %. Kunden hielten sich angesichts der ungewissen Wirtschaftslage zurück, so Cisco-Chef Chuck Robbins. Der Nettogewinn stieg dennoch um 6 % auf 3,2 Mrd. $.

Cisco gibt gerade wieder ein Kaufsignal. Allerdings bleibt der Wert vorerst nur etwas für spekulativ orientierte Anleger; (B+). 

Die milliardenschweren Subventionsprogramme in den USA und Japan haben dem Chip-Zulieferer Applied Materials gute Ergebnisse beschert. Im 2. Quartal legten die Umsätze insgesamt um 6 % auf 6,63 Mrd. $ zu. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis mit 1,58 Mrd. $ um gut 3 %. Für das lfd. 3. Quartal peilt Applied nunmehr einen Umsatz von 6,15 Mrd. $ (plus oder minus 400 Mio. $) aus.

Applied Materials gibt man derzeit keinesfalls aus der Hand; (B+). 

Der in New York gelistete chinesische Online-Händler Alibaba erzielte in den 3 Monaten bis Ende März zwar einen Umsatz von 208,2 Mrd. Yuan, konnte damit jedoch „nur“ ein Plus von gut 2 % erreichen. Der Konsum in China hat seit dem Ende der strengen Null-COVID-Regeln Ende vergangenen Jahres etwas an Fahrt gewonnen, bleibt jedoch relativ gedämpft. Alibaba gab zudem bekannt, dass der Vorstand einer Ausgliederung des Cloud-Geschäfts Cloud Intelligence Group zugestimmt habe. Der Schritt solle in den kommenden 12 Monaten abgeschlossen werden. Weitere Angaben machte das Unternehmen vorerst nicht.

Auch wenn die Aufspaltungspläne durchaus spannend sind, ist Alibaba charttechnisch aktuell alles andere als reizvoll. Hier gibt es durchaus interessantere Branchenvertreter; (B). 

Der größte US-Einzelhändler Walmart blickt nach einem robusten 1. Quartal zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. In den 3 Monaten bis Ende April verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 152,3 Mrd. $ und damit gut 7,6 % mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich stand mit einem Gewinn von 1,67 Mrd. $ ein um 18 % höherer Gewinn in der Bilanz. Allerdings bekam auch der Supermarktgigant das hohe US-Inflationsniveau und die höheren Zinsen zu spüren. Dennoch bleibt Walmart für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich und visiert für 2024 ein Erlöseplus von gut 3,5 % an. Bisher waren 2,5 bis 3 % Wachstum veranschlagt. Auch der operative Gewinn des seit Februar lfd. Geschäftsjahres soll nun bei konstanten Wechselkursen mit 4 bis 4,5 % stärker wachsen als bisher mit rd. 3 % angenommen.

Walmart kämpft sich Stück für Stück zu alten Höchstleistungen zurück. Hier kann man durchaus nochmal nachlegen; (A–).

Der Autobauer Ford ruft auf seinem Heimatmarkt 422.000 Geländewagen (SUV) zurück in die Werkstatt. Grund dafür sei ein fehlerhafter Videoausgang, wodurch das Bild der Rückfahrkamera nicht mehr angezeigt wird. Wegen des gleichen Problems hatte der Konzern schon früher Fahrzeuge zurück in die Werkstatt beordert. Der Autobauer hat im vergangenen Jahr die Software des Bildverarbeitungsmoduls aktualisiert, um das Problem zu beheben. Man arbeite mit den Zulieferern zusammen, „um die Ursache des Problems zu ermitteln und so schnell wie möglich für Abhilfe zu sorgen“, so Ford.

Der erneute Rückruf kam bei Anlegern erwartungsgemäß nicht gut an. Ford bleibt am Seitenrand geparkt; (B–). 

Der Traktorenhersteller Deere & Co hat nach einem starken 2. Quartal seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr erneut erhöht. Eine hohe Nachfrage nach landwirtschaftlichen Geräten sowie die Entspannung der Lieferkettenprobleme, die seit der Pandemie belasten, lassen das Management optimistischer in die Zukunft blicken. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum insgesamt um 30 % auf 17,4 Mrd. $. Nach Steuern legte der Gewinn um 36 % auf 2,86 Mrd. $ zu. „Deere profitiert weiterhin von günstigen Marktbedingungen und einer verbesserten Betriebsumgebung“, so CEO John May. „Obwohl Lieferkettenbeschränkungen weiterhin eine Herausforderung darstellen, sehen wir eine weitere Verbesserung.“ Der Nettogewinn soll im lfd.Jahr nun 9,25 bis 9,50 Mrd. $ erreichen. Bisher hatte der Konzern aus Illinois 8,75 bis 9,25 Mrd. $ in Aussicht gestellt.

Auch wenn Deere & Co. derzeit einen kleinen Kursrücksetzer verzeichnen muss, lässt man den Wert nach wie vor nicht aus der Hand; (B+).