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Zurückhaltung vor Fed-Sitzung

Schwache Vorgaben von der Wall Street

Der dt. Leitindex ist etwas besser in den Handel gestartet. Die Anleger üben sich vor dem nächsten Zinsschritt der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Zurückhaltung. Die Fed wird heute Abend ihren Kampf gegen die hohe Inflation aller Voraussicht nach fortsetzen. Nach einer kräftigen Zinsanhebung im Juni wird mit einer weiteren Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Der Leitzins läge dann zwischen 2,25 und 2,5 %, nachdem er sich vor wenigen Monaten noch an der Nulllinie befunden hat. Selbst eine noch stärkere Anhebung um einen ganzen Prozentpunkt scheint möglich. Die Vorgaben von der Wall Street sind eher schwach. Eine Gewinnwarnung des Einzelhandelskonzerns Walmart sorgte an den US-Börsen für schlechte Stimmung. Ein möglicher Rückschlag für die US-Wirtschaft durch eine nachlassende Kauflaune der Verbraucher sorgte für Verkäufe. Der Dow Jones schloss 0,7 % tiefer bei 31.761 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq gab 1,9 % auf 11.562 Punkte nach. Der S&P 500 büßte 1,2 % auf 3.921 Punkte ein. Gute Quartalszahlen sorgten allerdings nach US-Börsenschluss für ein wenig Erleichterung.

Die Google-Mutter Alphabet schaffte im 2. Quartal einen Umsatzzuwachs um 16 % auf knapp 69,7 Mrd. $. Damit erreichte Alphabet fast an die Erwartungen von Analysten heran.

Dem Windows-Konzern Microsoft machte die geringere Nachfrage nach PCs rund um den Globus zu schaffen, ebenso wie rückläufige Werbebudgets und der stärkere Dollar. Allerdings steigerte der Konzern seine Erlöse noch deutlich um 12 % auf 51,9 Mrd. $. Microsoft verdiente 16,7 Mrd. $ und damit 2 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Eine ganze Reihe von Quartalszahlen und Ausblicken deutscher und internationaler Unternehmen beschäftigten am Morgen die Anleger. Der Sportartikel-Hersteller Adidas hat seine Prognose für das laufenden Geschäftsjahr reduziert. Die Corona-Beschränkungen in China machen dem Unternehmen stärker zu schaffen als erwartet. Statt eines Umsatzwachstums von etwa 11 % sei 2022 nur noch ein Plus von 5 bis 9 % zu erwarten. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll mit rund 1,3 Mrd. € gut ein Viertel niedriger ausfallen als zuletzt geplant.

Die Dt. Börse wird nach einem starken Ergebnis im 2. Quartal dagegen etwas optimistischer. So rechnet der Konzern inzwischen beim Nettoerlös im laufenden Jahr mit einem Wert "deutlich" über dem ursprünglichen Planwert von 3,8 Mrd. €. Im 2. Quartal zogen die Nettoerlöse um 15 % auf 1,02 Mrd. € an. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 341 Mio. € und damit 10 % mehr als vor einem Jahr.

Auch der Diagnostikkonzern Qiagen blickt nach dem 1. Halbjahr zuversichtlicher auf 2022. Beim Umsatz erwartet das DAX-Unternehmen nun mindestens 2,2 Mrd. $ und beim bereinigten verwässerten Ergebnis mindestens 2,30 $ je Aktie. Der Konzernumsatz sank im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 9 % auf 516 Mio. $. Das bereinigte Ergebnis ging auf 0,51 $ je Aktie von 0,67 $ je Aktie zurück.