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200-Tage-Linie wackelt

US-Inflationszahlen Thema Nummer 1

Vor den heute Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten und angesichts negativer Vorgaben von der Wall Street sowie den aisatischen Börsen gingen die Anleger am hierzulande vorübergehend in Deckung. Der DAX droht wieder unter seine 200-Tage-Linie zurückzufallen. Die DAX-Bullen hatten den dt. Leitindex erst in dieser Woche über die Marke von 13.609 Zählern treiben können. Mit einem Sturz unter die 200-Tage-Linie würden sich die technischen Perspektiven im DAX erneut eintrüben. Negative Vorgaben für den DAX-Handel kommen von der Wall Street. Mit Blick auf das enge Rennen zwischen Demokraten und Republikanern bei den US-Zwischenwahlen haben sich die Anleger an der Wall Street zur Wochenmitte zurückgezogen. Der Dow Jones schloss 2 % tiefer auf 32.513 Punkten. Die Technologiebärse Nasdaq gab 2,5 % auf 10.353 Zähler nach. Der S&P 500 büßte 2,1 % auf 3.748 Stellen ein. 

Der Versicherungskonzern Allianz hat im abgelaufenen Quartal mehr verdient, aber weniger umgesetzt als Experten erwartet hatten. Für 2022 rechnet der Konzern mit einem operativen Ergebnis in der oberen Hälfte der Zielspanne von 12,4 bis 14,4 Mrd. €. Im 3. Quartal waren hier dank der guten Entwicklung im Schaden- und Unfallbereich 3,5 Mrd. € erzielt worden und damit 7,4 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Ein anhaltend starkes Geschäft der US-Tochter T-Mobile und positive Wechselkurs-Effekte bescheren der Dt. Telekom einen Gewinnsprung. Das bereinigte Netto-Ergebnis legte im 3. Quartal um 80 % auf 2,4 Mrd. € zu. Firmenchef Tim Höttges hob daraufhin die Jahresprognose erneut an und kündigte auch eine höhere Dividende von 0,70 € je Aktie an.

Der Energiekonzern RWE hat in den ersten 9 Monaten seinen Gewinn deutlich gesteigert und seine Prognose bestätigt. Den bereinigten Überschuss konnte RWE auf 2,1 Mrd. € fast verdoppeln. Der DAX-Konzern profitierte unter anderem von guten Geschäften mit Gas, Wasser und Biomasse sowie im Energiehandel. RWE bestätigte zudem seine Jahresprognose.

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA hat trotz anziehender Kosten im vergangenen Quartal Umsatz und Ergebnis gesteigert – vor allem dank guter Geschäfte im Laborbereich und in der Pharmasparte. Nach Steuern verdiente Merck 926 Mio. €, nach 764 Mio. € ein Jahr zuvor. Die Ziele für das laufende Jahr präzisierte das Management um Firmenchefin Belen Garijo.

Der Sportwagenbauer Porsche kann einen unangenehmen US-Rechtsstreit um angeblich irreführende Angaben zum Kraftstoffverbrauch Hunderttausender Autos abhaken. Der zuständige Richter Charles Breyer stimmte einem Vergleich mit US-Klägern zu. Das Unternehmen zahlt demnach mindestens 80 Mio. $ an Autobesitzer, um das zivilrechtliche Verfahren beizulegen.

Der Wohnungskonzern LEG Immobilien hat seine Gewinnprognose für 2022 leicht gesenkt. Das Düsseldorfer Unternehmen präzisierte gestern Abend die Erwartung für das operative Ergebnis (FFO I) auf eine Bandbreite von 475 bis 485 Mio. €. Bisher waren 475 bis 490 Mio. € anvisiert. Die Investitionen in den Wohnungsbestand fallen derweil geringer aus als geplant.