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Arm mit Börsen-Comebackplänen

Der britische Chipdesigner Arm macht seinen Börsengang offiziell: Das zum japanischen Technologiekonzern Softbank gehörende Unternehmen hat jüngst seinen Börsenprospekt veröffentlicht.

Auch wenn die Details zum Volumen und Preis der Aktien noch nicht publik gemacht wurden, hat der Börsengang das Zeug, zum größten Debüt des Jahres in den USA zu werden. Demnach erwägt Softbank eine Gesamtbewertung von 60 bis 70 Mrd. $ für den Chipdesigner. Dabei sei für Softbank ursprünglich ein Erlös von 8–10
Mrd. $ angestrebt worden. Die Einnahmen könnten geringer ausfallen, da Softbank einen höheren Anteil behalten wolle. Aus dem Börsenprospekt geht unter anderem hervor, dass das Arm-Geschäft stabile Gewinne abwirft. Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen 524
Mio. $ Gewinn, bei rund 2,68 Mrd. $ Umsatz.

Auf den Entwürfen von Arm basieren die Chips in zahlreichen Smartphones. So bilden die Chip-Architekturen des Unternehmens etwa die Basis, auf der die Elektronikriesen Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones aufbauen. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Telefone laufen, greift darauf zurück. Die Firmen zahlen an Arm Abgaben für die Verwendung der Chip-Architekturen. Bei den Risikofaktoren widmete das Börsenprospekt dem Geschäft in China derweil besonders viel Platz. Aus dem weltgrößten Smartphone-Markt kam im vergangenen Jahr ein Viertel der Arm-Erlöse. Die Lizenzen für die Chipdesigns werden dort von der Firma Arm China verkauft, an der chinesische Investoren die Mehrheit von 52 % halten. Den Briten selbst gehören lediglich 10 % an der Softbank-Tochter, die den Rest der Anteile kontrolliert.

Arm war bereits an der Börse notiert. Softbank hatte die britische Firma 2016 für 32 Mrd. $ gekauft und von der Börse genommen. Ein Verkauf an den Chipkonzern Nvidia scheiterte im vergangenen Jahr an den Bedenken der Wettbewerbshüter. Danach wurde der Börsengang beschlossen.