Während die Berichtssaison der Großkonzerne sowohl hierzulande als auch in den USA ein Ende gefunden hat, haben in den vergangenen Tagen noch einige Unternehmen aus der 2. und 3. Reihe ihre Ergebnisse für das 3. Quartal sowie die ersten 9 Monate vorgelegt.
Edag passt Ausblick an; (B+):
Die weiterhin angespannte Marktlage, die zu einer Unterauslastung der Produktion führte, hat die Industrieholding auf 9-Monatssicht belastet. Nichtsdestotrotz steigerte das Unternehmen die Erlöse von Januar bis September leicht auf 633,9 (628,2) Mio. €. Das Ebit fiel mit 33,0 (42,5) Mio. € dennoch schwächer aus. Der Nettogewinn fuhr sogar auf 15,7 (23,6) Mio. € zurück. Da sich das Marktumfeld auch im 3. Quartal nicht deutlich aufhellte, blickt das Management zurückhaltender auf das Gesamtjahr. Der Umsatz wird nun im besten Fall auf Vorjahresniveau erwartet, nach 844,3 Mio. € im Vorjahr. Im schlechtesten Fall dürften die Erlöse um 3 % zurückgehen. Bisher wurde ein Wachstum von 4 bis 6 % erwartet. Die bereinigte Ebit-Marge wird bei 4 bis 5 (bisher 5–6) % anvisiert.
Friwo Erholung bleibt aus; (B+):
Auch im 3. Quartal blieb die erwartete Nachfragebelebung im Bereich E-Mobility aus, weshalb das Management des Herstellers von Power-Supply-Lösungen bereits die Ziele für das laufende Geschäftsjahr angepasst hat (vgl. ES 44/24). Auf 9-Monatssicht verlor der Umsatz auf 64,4 (89,5) Mio. €. Der Ebit-Verlust wurde auf –2,9 (–2,3) Mio. € ausgeweitet, und auch nach Steuern rutschte das Unternehmen mit –5,7 (–5,3) Mio. € tiefer ins Minus.
MPC Capital auf Kurs; (B):
Der Finanzdienstleister hat nach einem starken 3. Jahresviertel die ersten 9 Monate mit einem Erlöseplus auf 32,2 (27,6) Mio. € abgeschlossen. Das Ebit sprang dabei von 769 T€ auf 8,23 Mio. € an. Unterm Strich fuhr das Unternehmen einen Gewinn von 17,3 Mio. € ein, nach 13,6 Mio. € im Vergleichszeitraum. Für 2024 bleibt der Vorstand zuversichtlich und peilt Erlöse von 40 (37,9) Mio. € sowie ein Ebt von 23 bis 25 Mio. € an. Im Vorjahr standen hier 19,3 Mio. € in den Büchern.
Schweizer Electronic schwächelt; (B):
Die derzeitige gesamtwirtschaftliche Lage führt zu einer Unterauslastung der Leiterplattenhersteller und treibt damit den Preisdruck auf entsprechende Produkte. Dies hat auch das Elek-tronik-Unternehmen in den vergangenen 9 Monaten zu spüren bekommen. Auch wenn der Umsatz auf 110,1 (102,1) Mio. € leicht zulegen konnte, krachte das Ebit mit –5,3 (5,5) Mio. € tief in die Verlustzone. Auch unterm Strich sah das Unternehmen mit –9,97 (36,47) Mio. € rot. Im Vorjahr hatte sich die Entkonsolidierung der China-Tochter positiv auf die Ergebnisse ausgewirkt. Für 2024 wird beim Umsatz nun das untere Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 140 bis 150 (139,4) Mio. € anvisiert.
Pentixapharm mit Verlust; (B):
Der Börsenneuling, der erst im Oktober vom Mutterkonzern Eckert & Ziegler abgespalten wurde, hat seinen Zwischenbericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 18. März bis 30. September vorgelegt. Die Ergebnisse beziehen sich lediglich auf die Pentixapharm Holding, da die Pentixapharm AG und die Myelo Therapeutics GmbH erst ab Oktober im Konzernabschluss berücksichtigt werden. Daher hat das Unternehmen bisher keinen Umsatz generiert und aufgrund betrieblicher Aufwendungen einen Verlust von –49 T€ geschrieben. Auch für das Q4 wird mit einem hohen Verlust gerechnet.
Wüstenrot & Württembergische bealstet; (B):
Höhere Unwetterschäden haben die Ergebnisse des Versicherers in den ersten 9 Monaten einbrechen lassen. Zwar konnten Zuwächse in der Personen- sowie der Schaden- und Unfallversicherung verbucht werden, die Elementarschäden ließen den Konzernüberschuss jedoch auf 5 (101) Mio. € einbrechen.
Hermle investiert in Zukunft; (B+):
Im Zuge der allgemeinen Schwäche der Industrie musste der Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialist im 3. Jahresviertel sowohl im In- als auch im Ausland einen Umsatzrückgang hinnehmen. Insgesamt erreichten die Erlöse 363,8 (380,9) Mio. €. Der Auftragseingang ging um 10 % auf 337 Mio. € zurück. Weitere Ergebnisse veröffentlichte das Unternehmen nicht. Trotz der Unsicherheiten investiert die Firma weiter in den Ausbau der Produktionsstandorte sowie die Cybersicherheit.
Springer Nature bestätigt Ziele; (B):
Nachdem der Wissenschaftsverlag im Oktober an der Börse sein IPO feierte, hat das Unternehmen Kennziffern für die Entwicklung der ersten 9 Monate vorgelegt. Der Umsatz sank um 1,1 % auf 1,37 Mrd. €. Bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeffekte stand ein Plus von 5,7 % in den Büchern. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 9 % auf 379 Mio. €. Auf Gesamtjahressicht werden Erlöse zwischen 1,82 und 1,85 Mrd. € sowie ein bereinigtes Betriebsergebnis in der Bandbreite von 505 und 520 Mio. € anvisiert. Vergleichswerte hat der Konzern bisher nicht ausgegeben.
Datron Wachstum ab 2026; (B+):
Die geopolitischen Unsicherheiten und die anhaltende Investitionszurückhaltung der Kunden lässt das Management des Fräsmaschinenanbieters vorsichtiger auf das kommende Geschäftsjahr 2025 blicken. Die Erlöse werden zwischen 59 und 66 (2023: 63,8) Mio. € anvisiert, nachdem bisher rund 80 Mio. € in Aussicht gestellt wurden. Die Ebit-Marge soll sich 2025 bei 5 bis 8 (bisher: 11) % einfinden (2023: 9,5 %). Im kommenden Jahr werden vor allem einmalige außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit einem Umzug die Ergebnisse belasten. Ab 2026 will Datron wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.