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BioNTech geht nächsten Schritt in die Zukunft

New York – Mit einem seiner bisher größten Deals baut der in den USA gelistete Biotechkonzern seine Produktentwicklung im Bereich der Krebstherapien aus. Wie das Mainzer Unternehmen kürzlich mitteilte, wurden für eine Vorabzahlung von 200 Mio. $ die weltweiten Rechte an einer potenziellen Krebsimmuntherapie, die von der privaten US-Firma OncoC4 entwickelt wurde, erworben. Dieser antikörperbasierte Wirkstoff mit der Bezeichnung ONC-392 zielt darauf, die Immunreaktionen gegen Krebszellen zu verstärken, und wurde bisher in einer sogenannten Phase-1/2-Studie getestet, in der erste Daten zu Verträglichkeit und Wirksamkeit ermittelt werden.

Noch im laufenden Jahr wollen beide Firmen eine größere Phase-III-Studie starten, die dann auch zulassungsrelevante Resultate liefern könnte. BioNTech plant zudem, den Wirkstoff auch in Kombination mit eigenen Produktkandidaten zu testen. Über die Vorabzahlung hinaus hat das US-Unternehmen Anspruch auf erfolgsabhängige Meilenstein-Zahlungen sowie im Fall einer erfolgreichen Vermarktung auch auf Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich.

Der Deal ist ein weiteres Signal dafür, wie der Mainzer Biotech-Aufsteiger die enormen Erträge aus dem Geschäft mit Corona-Impfstoffen nutzt, um sein Forschungsprogramm zu erweitern. Die Krebsmedizin bildet dabei weiterhin einen Schwerpunkt.

BioNTech stellt sich auf die Post-COVID-Zeit ein und fokussiert sich auf den vielversprechenden Onkologie-Bereich. Da der Kurs zuletzt eine deutliche Korrektur verbuchen musste, befindet sich der Wert derzeit auf einem durchaus reizvollen Einstiegsmomentum. Spekulativ zusteigen; (A–).