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Börsenbericht – DAX knickt ein

Nachdem der letzt Handelstag der Woche zunächst recht ereignislos startete, sorgten erneute Zoll-Drohungen Donald Trumps für Kurseinbrüche. Am 1. Juni sollen demnach Strafzölle in Höhe von 50 % auf Produkte aus der Europäischen Union in Kraft treten. Der DAX sakte daruafhin auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen ab und rutschte damit wieder deutlich unter die runde Marke von 24.000 Punkten. Auch der MDAX gab deutlich nach. Es gebe keine Zölle, wenn das Produkt in den Vereinigten Staaten gebaut oder hergestellt werde, teile der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social mit. Zu den laufenden Verhandlungen schrieb Trump, dass diese zu nichts führten. Es ist zwar völlig unklar, ob die Strafzölle wirklich in Kraft treten. Trump hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht – und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen. Analysten zufolge wollten die USA offenbar im Zuge der Zollverhandlungen mit der EU den Druck noch einmal deutlich erhöhen und die Verhandlungsdynamik beschleunigen. 

Vor allem Banken-, Auto- und Technologiewerte gerieten nach der Trump-Drohung unter Verkaufsdruck. So bildeten die Aktien der Dt. Bank das Schlusslicht im DAX. Auch die Commerzbank, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und VW rutschten deutlich ab. 

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann sich derweil Hoffnungen auf eine Zulassung seines Kassenschlagers Eylea für eine längere Behandlung in der EU machen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) habe eine Zulassungserweiterung für das Augenmittel empfohlen, teilte Bayer mit. 

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat ihre Klage gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft aufgegeben. Damit kann der 69 Mrd. $ schwere Deal nun final über die Bühne gehen. Die FTC erklärte, ein weiteres Vorgehen liege nicht im öffentlichen Interesse. 

Die US-Gesundheitsbehörde CMS hat angekündigt, Verträge im Rahmen des staatlichen Versicherungsplans Medicare Advantage strenger zu kontrollieren. Die US-Krankenkassen müssten nun mit Rückforderungen überhöhter Zahlungen rechnen, schätzen Experten. Die Titel von Humana, Elevance und CVS gaben zwischenzeitig deutlich nach.

Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo will trotz der US-Importzölle an der Produktion in China festhalten. "China gibt uns eine Menge Vorteile bei der Fertigung", sagte Firmenchef Yang Yuanqing in einem Interview und verwies auf Kosten und Effizienz. Im März habe die Verdoppelung der Zölle auf Waren aus China durch US-Präsident Donald Trump den chinesischen Konzern 15 Mio. $ gekostet, da man keine Zeit gehabt habe, sich darauf vorzubereiten.

Der Pharmakonzern Roche legt zu seinem Krebsmittel Columvi neue aufdatierte Studiendaten vor. Diese zeigten weiterhin einen Überlebensvorteil von 40 % für Patienten mit wiederkehrendem diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) gegenüber der Vergleichsbehandlung. Die Phase III-Studie "Starglo" zeige das Potenzial der Kombinationsbehandlung von Columvi mit Chemotherapie als Behandlungsoption, teilte Roche mit.