Der DAX hat zur Mitte der Woche seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und ist weiter auf Kurs zu seinem Rekordhoch. Nach wie vor blenden die Anleger die fortwährende Hängepartie im Zollstreit mit den USA aus. Der Nebenwerte-Index SDAX hatte bereits am Dienstag eine Bestmarke erreicht und setzte seine Rekordjagd nun fort. Für den MDAX der mittelgroßen Börsentitel ging es am Mittwochmorgen ebenfalls nach oben, womit ihm ebenfalls nicht mehr viel für einen Rekord fehlt. Derweil kündigte US-Präsident Donald Trump für heute weitere Bekanntgaben zum Handel mit mehreren Staaten an. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) werde sich die US-Regierung zum Handel mit mindestens sieben Ländern äußern und am Nachmittag zu weiteren Ländern, teilte Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social mit. Er ließ offen, ob es sich um Handelsabkommen oder die Verhängung von Zöllen handeln werde. Wie es im Zollstreit für die EU weitergeht, ist weiter unklar. Auf die Frage eines Journalisten, ob er optimistisch auf einen Deal mit der Europäischen Union blicke, sagte Trump: "Wir sind wahrscheinlich zwei Tage davon entfernt, ihnen einen Brief zu schicken. Wir sind im Gespräch mit ihnen. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass ein Brief ein Deal bedeutet."
Der Mobilfunk-Anbieter 1&1 muss den Kleinwerteindex SDAX Ende der Woche verlassen, da der Großaktionär United Internet seinen Anteil mit einem Übernahmeangebot an die Kleinaktionäre auf 85,1 % aufgestockt und damit die Schwelle überschritten hat, die nach den Regeln der Deutschen Börse einen umgehenden Ausschluss aus den wichtigen Börsenindizes nach sich ziehen. Für 1&1 rückt von Freitag die schwedische Verve Group, die eine Software-Plattform für Werbeplatzierungen im Internet betreibt, nach.
Der US-Pharmakonzern Merck steht offenbar vor einer 10 Mrd. $ schweren Übernahme des Biotechunternehmens Verona Pharma. Merck werde 107 $ je Aktie für das auf Lungenerkrankungen spezialisierte Unternehmen bieten, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Verona ist ein Biotechunternehmen, das an der Entwicklung von Therapien zur Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen arbeitet.
Nach der Anteilsaufstockung der italienischen Großbank UniCredit bei der Commerzbank ist der Widerstand gegen eine Übernahme ungebrochen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Commerzbank, Sascha Uebel, erklärte gegenüber Reuters: "Wir wären schlecht vorbereitet gewesen, wenn wir diese Möglichkeit nicht auf dem Schirm gehabt hätten." Nach Erhalt aller Genehmigungen hat die italienische Großbank UniCredit nach eigenen Angaben die zuvor erworbenen Derivate in Commerzbank-Aktien getauscht und halte nun rund 20 % der Anteile und der Stimmrechte – doppelt so viel wie bisher. Die Mutter der Münchner HypoVereinsbank hat über Derivate Zugriff auf weitere neun Prozent an der Commerzbank. Auch diese wolle man "zu gegebener Zeit" in Aktien wandeln, hieß es.