Der dt. Leitindex hat sich in den vergangenen Tagen mehrmals an der runden Marke bei 19.000 Punkten die Zähne ausgebissen – eine nachhaltige Überwindung ist bislang nicht gelungen. Zur Wochenmitte ließen es die Anleger nach dem erneuten Rückschlag zunächst ruhiger angehen. Immer wieder schaffen es die DAX-Bullen den Leitindex kurzzeitig über die runde Marke zu schieben, letztlich rutscht er jedoch immer wieder darunter zurück. Aus technischer Perspektive hat der DAX eine Kurslücke nach unten gerissen (18.997 bis 18.846 Punkte) und die gestrige Aufwärtslücke geschlossen. Positive Impulse kommen von den chinesischen Börsen. Die People's Bank of China (PBOC) hatte gestern bereits weitreichende Lockerungen angekündigt. Heute senkt sie den mittelfristigen Ausleihsatz (MLF) für Banken. Auch an der Wall Street hatten die weitreichendsten Maßnahmen Pekings seit der Coronapandemie für gute Stimmung bei den Anlegern gesorgt. Der Dow Jones verbuchte ein leichtes Plus von 0,2 % und der S&P 500 ging 0,3 % höher aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq legte um 0,6 % zu.
Die Rekordjagd beim Gold geht derweil weiter. Das Edelmetall erreicht derzeit einen Höchststand nach dem anderen. Die sinkenden US-Zinsen sorgen für zusätzliche Attraktivität. Der sinkende Dollar-Kurs macht Gold zudem in Regionen, die nicht mit Dollar zahlen, "günstiger", was die Nachfrage zusätzlich ankurbelt.
Der IT-Konzern SAP geriet zuletzt unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass das US-Justizministerium bereits in fortfeschrittenen Ermittlungen gegen den DAX-Wert steckt. Konkret gehe es um mögliche Preisabsprachen. Medienberichten zufolge sollen mögliche Absprachen zwischen SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft, die zu unangemessenen Preissteigerungen bei Aufträgen mit dem US-Militär und weiteren Behörden geführt haben sollen, untersucht werden. SAP äußerte sich zunächst nicht. Zuletzt hatte das FBI die Büros von Carahsoft durchsucht und eine Sprecherin teilte mit, dass die Ermittlungen im Zusammehang mit Geschäftspartners stehen. Ob es sich bei den Geschäftspartnern um SAP handelt wurde jedoch nicht bestätigt.
Dank einer starken Frühjahrssaison und eingeleiteter Kostensnkungsmaßnahmen schnitt die Baumarktholding Hornbach im 1. Halbjahr besser ab. Bei einem stagnierenden Umsatz von 3,44 Mrd. € kletterte das Ebit auf 365,4 Mio. € und verbuchte damit einen Anstieg um knapp 20 %. Auch unterm Strich schwoll der Gewinn um 35 % auf 180,8 Mio. € an.
Nachdem der Pariser Video-Spiele-Macher Ubisoft sein Teilnahme an der Tokyo Game Show sowie eine Pressevorschau für das neue Spiel "Assassin's Creed Shadows" abgesagt hat, krachte die Aktie zeitweise auf ein Zehn-Jahres-Tief. Es wird nun befürchtet, dass die Veröffenltichung des Spiels, welche für den 15. November angekündigt ist, verschoben werden könnte.
Der Tarifstrit bei Boeing dürfte weitergehen. Gewerkschaftsangaben zufolge hat die Mehrheit der Mitglieder das Angebot des Flugzeugbauers, welches eine Gehaltserhöhung von 30 % vorsah, abgelehnt. Sie fordern u.a. 40 % mehr Lohn.
Mitten im Übernahmepoker tauscht die Commerzbank ihren Vorstand aus. Finanzchefin Bettina Orlopp soll den aktuellen CEO Manfred Knof "zeitnah" ablösen, teilte dad Geldhaus mit. Anfang September hatte Knof angekündigt, keine zweite Amtszeit antreten zu wollen. Zuletzt wurde bekannt, dass es bereits Ende des Monats soweit sein könnte.
Im Zuge des angekündigten Sparkurses hat VW Verhandlungen mit der IG Metall aufgenommen. Während VW auf Einsparungen auch bei den Personalkosten drängt, will die IG Metall Einschnitte verhindern. "Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden", stellte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger vor den Verhandlungen klar. Konkret fordert die IG Metall für die rund 120.000 VW-Angestellten eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2030 hinaus und droht mit Streiks ab Dezember.
Bei Visa kamen Gerüchte auf, dass dem Kreditkartenkonzern ein Kartellverfahren droht. Medienberichten zufolge plant das US-Justizministerium eine Kartellklage, da Visa den Debitkartenmarkt in den USA illegal monopolisiert und Maßnahmen ergriffen habe, um den Wettbewerb zu blockieren, so der Vorwurf.
Die Reiselust der Deutschen treibt den Reisekonzern TUI zum Ende des Sommers weiter an. Während die bisherige Rivalin FTI in die Pleite schlitterte, verzeichnete TUI bei den Pauschalreisen 6 % mehr Gäste als ein Jahr zuvor. Die Durchschnittspreise kletterten um 3 % nach oben. In Deutschland setzte TUI sogar 10 % mehr Reisen ab als im Vorjahr und führte dies direkt auf die Insolvenz von FTI zurück. Nach der Pleite des zuletzt drittgrößten europäischen Reiseveranstalters hatte der Marktführer sein eigenes Angebot deutlich aufgestockt.