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Börsenbericht – Rekorde vs. Sorge

Der DAX erklomm zur Wochenmitte ein weiteres Allzeithoch bei 24.152 Punkten – doch die Sorge um die US-Verschuldung sorgte an der Wall Street für deutliche Kursrücksetzer. Nun muss sich zeigen, ob sich der dt. Leitindex gegen die schwachen Vorgaben aus den USA wehren kann. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf rund 21 %. Damit wurden die Kursgewinne aus dem Gesamtjahr 2024 bereits nach 5 Monaten übertroffen und die US-Leitindizes weit abgehängt. Die gestrigen Kursrücksetzer an der Wall Street könnten die Rally hierzulande jedoch ins wanken bringen. Sorgen über die hohe Verschuldung der USA hatten die Börsen zur Wochenmitte deutlich unter Druck gesetzt. Der Dow Jones ging 1,9 % leichter aus dem Handel. Der S&P 500 verlor 1,6 % auf 5.844 Zähler, und die Technologiebörse Nasdaq gab 1,4 % auf 18.872 Stellen nach. Die Kursverluste wurden mit der schwachen Auktion von US-Staatsanleihen begründet. Zuletzt hatte auch die Ratingagentur Moody's die Bonität der USA gesenkt. In der Folge zogen die Anleiherenditen an. Eine mögliche höhere Verzinsung von US-Staatsanleihen würde den Investoren eine renditeträchtige Alternative zum Aktienmarkt bieten. Andererseits dürfte eine US-Verschuldung, die ins Visier der Investoren gerät, die Finanzmärkte insgesamt schwer belasten. 

Bayer darf sein Augenmedikament Eylea in der hochdosierten Variante nun auch in China zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration vermarkten. Die dortige Arzneimittelbehörde NMPA erteilte eine entsprechende Zulassung für Eylea 8 mg. Hochdosiert verlängert sich das Behandlungsintervall damit auf 3 bis 4 Monate von 2 Monaten bei der ursprünglichen 2-mg-Variante. Eylea 8 mg ist in mehr als 50 Ländern in dieser Indikation zugelassen und wird außerhalb der USA von Bayer vermarktet. 

Rio Tinto will die Kapazität seiner Bauxit-Mine Amrun im australischen Bundesstaat Queensland erhöhen. Der Bergbaukonzern teilte mit, dass erste Arbeiten zum Kapazitätsausbau durchgeführt werden. Die erste Förderung sei um das Jahr 2029 geplant, so das Management. Die Förderung aus dem Kangwinan-Projekt soll den Wegfall der Minen Adoom in Queensland und Gove im Northern Territory ersetzen, die laut Rio Tinto voraussichtlich gegen Ende des Jahrzehnts geschlossen werden. Die finale Investitionsentscheidung will der Konzern 2026 fällen. 

Der US-Einzelhandelsriese Walmart will 1.500 Mitarbeiter entlassen, um die Kosten zu senken. "Um unsere Fortschritte bei der Bereitstellung von Kauferlebnissen zu beschleunigen, die die Zukunft des Einzelhandels definieren, müssen wir unseren Fokus schärfen", heißt es in der Mitteilung. Walmart ist der größte Importeur der USA und bezieht etwa 60 % seiner Einfuhren, vor allem Kleidung, Elektronik und Spielzeug, aus China.

Telefonica reduziert seine Präsenz in Südamerika. Der spanische Telekommunikationskonzern hat sein Geschäft in Uruguay an Millicom verkauft. Millicom teilte mit, dass der Transaktion ein Unternehmenswert von 440 Mio. $ zugrunde liegt. 

Medienberichten zufolge wird der US-Sportartikelhersteller Nike ab nächster Woche die Preise für einige Produkte erhöhen. Nike werde seine Produkte zudem auch wieder beim Online-Händler Amazon verkaufen, da die US-Zölle die globalen Lieferketten störten und die Gewinne der Einzelhändler beeinträchtigen, hieß es weiter. Nike, das einen Großteil seiner Schuhe aus China und Vietnam bezieht, werde die Preise für Bekleidung und Ausrüstung für Erwachsene um 2 bis 10 $ erhöhen. Für Schuhe der Preisklasse 100 bis 150 $ sei eine Anhebung um 5 $ vorgesehen.