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Börsenbericht – Zollsorgen sind zurück

US-Präsident Donald Trump hat Zölle in Höhe von 30 % ab dem 1. August angekündigt – und die Anleger damit verunsichert. Auch der DAX startete mit einem Minus in die neue Börsenwoche und knüpfte damit an seine Verluste der Vorwoche an. Zur Mitte vergangener Woche wurde bei 24.639 Punkten noch ein neues Allzeithoch erreicht – zum Wochenende ging es dann bergab. Nun rückte die 50-Tage-Linie bei 23.789 Zählern in den Fokus. Konkret hatte Donald Trump Zölle von 30 % auf Einfuhren aus der EU und Mexiko ab dem 1. August angekündigt. Damit wurde die Hoffnung auf eine baldige Einigung, nach wochenlangen Verhandlungen, zunichte gemacht. Nun muss die EU eine Antwort finden. Die zuständigen Minister der Mitgliedsstaaten wollen bereits heute in Brüssel über weitere Schritte beraten. Zuletzt hatten die Börsen angesichts der vielfältigen Rückzieher und Abmilderungen in Sachen Zölle des Präsidenten auch bei den angekündigten EU-Zöllen auf einen Rückzieher gesetzt. Doch nun wächst die Furcht, dass Donald Trump an der EU ein Exempel statuieren könnte. Auch an der Wall Street sieht es nach einem schwachen Handelsstatt aus. Zum Wochenschluss hatten die Zollsorgen bereits für Kursrücksetzer gesorgt. Während der Dow Jones 0,6 % leichter die Börsenwoche beendete, gab der S&P 500 um 0,3 % nach. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 0,2 %. 

Angesichts der anhaltenden Zoll-Unsicherheiten hat der Chemie-Konzern BASF seine Ziele für 2025 angepasst. Aufgrund der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten wird für 2025 mit einem bereinigten Ebitda von 7,3 bis 7,7 Mrd. € gerechnet. Bisher standen 8,0 bis 8,4 Mrd. € auf der Agenda. 

Auch der Chemikalienhändler Brenntag wird vorsichtiger für das laufende Jahr. Die ungünstige Entwicklung des Euro/Dollar-Wechselkurses seit Beginn des Q2 lässt das Management vorsichtiger werden. Das Ebita soll sich nun in der Spanne von 0,95 bis 1,05 Mrd. € einfinden. Zuvor wurden 1,1 bis 1,3 Mrd. € in Aussicht gestellt. 

Der Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) und die Gewerkschaft IG Metall haben sich auf einen Tarifvertrag bis 2030 geeinigt. Dieser sieht eine Reduzierung der Arbeitszeit, die Streichung des Urlaubsgeldes und anderen Einsparpunkten vor. Im Schnitt dürfte das Einkommen der Mitarbeiter um etwa 8 % sinken.