Der deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck plant den Ausbau seines vergleichsweise kleinen Militärgeschäfts. Hierzu wurde eine strategische Partnerschaft mit dem US-Rüstungsunternehmen General Dynamics Land Systems vereinbart. Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung, Produktion und Wartung militärischer Logistikfahrzeuge für ausgewählte Märkte weltweit. „Mit General Dynamics Land Systems an unserer Seite wollen wir umfassende Lösungen für Armeen weltweit anbieten, von Fahrgestellen und Basisfahrzeugen mit maßgeschneiderter Ausrüstung bis hin zu langfristigem Service und Support“, erklärte Franziska Cusumano, Chefin von Mercedes-Benz Special Trucks.
Bereits 2024 hatten Daimler Truck und General Dynamics zusammen mit weiteren Partnern einen Auftrag des kanadischen Verteidigungsministeriums erhalten: Über 1.500 Logistik-Lkw sollen geliefert werden. Die neue Allianz zielt darauf ab, die in Kanada erprobte Zusammenarbeit auf weitere Märkte auszuweiten. Außerdem erhält der DAX-Konzern mit der Partnerschaft den Zugang zu erprobter US-Technologie und etablierten Kundenstrukturen im Verteidigungsbereich. Für Anleger könnte dies die Aktie langfristig attraktiver machen, da das Unternehmen sein Portfolio diversifiziert und neue Märkte erschließt.
Für Unruhe in der Truckbranche sorgten die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Trump demnächst branchenspezifische Zölle erheben zu wollen. Anders als für europäische Autos, deren Import-Abgaben rückwirkend zum 1. August auf 15 % gesenkt wurden, sollen auf große, schwere Lastwagen ab diesem Monat Zölle in Höhe von 25 % verhängt werden.
Das Militärgeschäft von Daimler Truck ist klein, bietet aber strategisches Wachstum. Allerdings können die jüngsten US-Zölle auf Lkw-Importe kurzfristig für zusätzliche Unsicherheit sorgen; (A–).