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DAX bleibt auf Erfolgskurs

Zinshoffnungen aus den USA

Der deutsche Leitindex kann sich auch zur Mitte der Woche zunächst behaupten. Dies liegt vor allem an den guten VOrgaben der Wall Street. Dort kamen die Quartalsberichte großer Konzerne bei den Anlegern überwiegend gut an. Schwache Konjunkturdaten aus den USA hatten zudem am Nachmittag die Hoffnung keimen lassen, dass die US-Notenbank Fed künftig ihre Leitzinsen weniger stark anheben wird. Dies trieb die Kurse dies- und jenseits des Atlantiks. Hierzulande rücke zudem die Hoffnung auf einen milden Winter in Kombination mit gut gefüllten Gasspeichern die drohende Energiekrise als einer der Hauptbelastungsfaktoren der vergangenen Wochen in den Hintergrund

Die Zahlen des Software-Riesen Microsoft fielen zwar besser aus als erwartet, die Aktie gab dennoch vorerst nach. Die Erlöse lagen bei 50,1 Mrd. $, ein Plus von 11 %. Damit waren die Ergebnisse zwar gut, für einige Anleger aber wohl nicht gut genug. Der anhaltende Trend zur Arbeit im Homeoffice federt bei Microsoft die Einbußen durch die weltweit sinkenden PC-Absätze ab. Die Einnahmen aus dem PC-Geschäft, dessen Zentrum das Betriebssystem Windows ist, seien leicht auf 13,3 Mrd. $ zurückgegangen, hieß es weiter. Die Cloud-Sparte habe dagegen ein Plus von 20 % auf 20,3 Mrd. $ verzeichnet.

Der Google-Mutterkonzern Alphabet enttäuschte und blieb mit seinen Ergebnissen unter den Erwartungen. Sowohl das operative Ergebnis mit 17,14 Mrd. $ als auch der Umsatz mit 69,09 Mrd. $ lag unter den Markterwartungen. Auch die Werbegelder der Kunden, die Haupteinnahmequelle des Internetriesen, flossen nicht mehr so üppig, ein Trend, der sich zuletzt bereits abzuzeichnen begann. Mit 54,48 Mrd. $ lagen die Einnahmen über 2 Mrd. $ tiefer als prognostiziert. Auch die operative Marge blieb mit 25 % unter den Erwartungen von 27,9 %. Entsprechend ging das papier auch hier zunächst zurück. 

Die Anteilscheine von Adidas fielen um mehr als 3 %. Nach antisemitischen Äußerungen von Kanye West hatte der Sportartikel- und Kleidungshersteller die Zusammenarbeit mit dem US-Rapper beendet. Die Zusammenarbeit war für die Franken ein einträglicher Teil des Geschäfts, die Auflösung trifft Adidas wirtschaftlich empfindlich.

Für die Aktien von Linde ging es ebenfalls nach unten. Als Belastung erwies sich der geplante Abschied von der Börse in Frankfurt. Die Struktur der doppelten Börsennotierung in Frankfurt und New York nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair habe dem Unternehmen zwar von Anfang an gute Dienste geleistet, doch habe sie die Bewertung der Aktien durch die europäischen Beschränkungen und die zusätzliche Komplexität eingeschränkt, so Linde-Chef Sanjiv Lamba.