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DAX in Dauerschleife

Schwache Vorgaben von der Wall Street sowie eine bisher nicht absehbare Einigung im US-Schuldenstreit sorgten für Zurückhaltung im DAX. Der dt. Leitindex verharrt weiterhin unter der Marke von 16.000 Punkten. Im gestrigen Handel näherte er sich einmal mehr der wichtigen Marke, drehte jedoch kurz darunter erneut leicht ins Minus. An der Wall Street setzten die Kurse hingegen deutlich zurück: Der Dow Jones büßte 1 % auf 33.012 Punkte ein. Für den S&P 500 ging es um 0,6 % auf 4.110 Zähler nach unten. Die Technologiebörse Nasdaq konnte immerhin ein Plus von 0,1 % auf 13.426 Stellen verbuchen. Eine unerwartet schleppende Erholung des US-Einzelhandels hatte die Kurse unter Druck gesetzt. Die Einzelhandelsumsätze legten im April zwar nach Daten des Handelsministeriums zu, das Plus fiel aber nur halb so stark aus wie erwartet. Dazu kommt die anhaltende Hängepartie im US-Schuldenstreit. In einigen Tagen droht ein Zahlungsausfall der Regierung, sofern sie sich nicht mit den Republikanern im Kongress auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt. Finanzministerin Janet Yellen warnte, ein Zahlungsausfall könnte bereits am 1. Juni eintreten. Dies hätte ihrer Einschätzung nach einen Kollaps an den Finanzmärkten und eine massive Rezession zur Folge. 

Der Technologiekonzern Siemens verzeichnete im 2. Quartal 2022/23 in seinen beiden Kernsparten Rekordgewinne. Auch dank der Erholung der früheren Energietechnik-Tochter Siemens Energy, an der Siemens noch 32 % hält, verdreifachte sich der Nettogewinn auf 3,55 (2021/22: 1,21) Mrd. €. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft stieg um 47 % auf 2,61 Mrd. €, verfehlte damit jedoch die Erwartungen der Analysten knapp. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um 15 % auf 19,4 Mrd. €.

Die Zinswende hat der Commerzbank zum Jahresauftakt einen Gewinnsprung auf 580 Mio. € beschert, annähernd eine Verdopplung zum Vorjahreszeitraum. Das sind auch rund 100 Mio. € mehr als von Experten im Schnitt erwartet. Der Zinsüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 39 % auf rund 1,95 Mrd. €. Zugleich lag die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle mit 68 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 464 Mio. €. 

Bereits gestern Abend hatte der Software-Konzern SAP im Rahmen seiner Messe Sapphire seine mittelfristigen Ziele präzisiert. Das Unternehmen hob zwar die Prognose für den Konzernumsatz auf mehr als 37,5 von bisher 36,0 Mrd. € an. Bei den Cloud-Erlösen schraubte es dagegen seine Erwartungen auf mehr als 21,5 von mehr als 22,0 Mrd. € zurück. Das Ziel für den operativen Gewinn blieb mit etwa 11,5 Mrd. € unverändert. Darüber hinaus kündigte SAP einen Aktienrückkauf im Volumen von 5 Mrd. € an.

Die Investmentgesellschaft Swoctem hat sich bei einem freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot mehr als 40 % des Stahlhändlers Klöckner & Co aus dem SDAX gesichert. Das teilte die Investmentgesellschaft des Klöckner-Großaktionärs Friedhelm Loh gestern Abend nach Börsenschluss mit. Der Vollzug des Angebotes muss allerdings noch kartellrechtlich freigegeben werden. Früheren Angaben zufolge strebt Loh allerdings keine Mehrheitsbeteiligung an. Klöckner soll demzufolge auch börsennotiert bleiben.