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DAX ist nicht zu stoppen

Gute Vorgaben aus Übersee

Trotz verschärfter Lockdown-Maßnahmen in Europa blieb die Stimmung an den Börsen zuletzt positiv. Auch der dt. Leitindex ließ sich zwischenzeitig vom Optimismus anstecken und beendete die vergangene Handelswoche mit einem leichten Plus von 0,9 %. Mit über 17.700 Punkten nahm er zudem das Rekordhoch bei 14.804 Zählern erneut ins Visier. Rückenwind erhielt der DAX vor allem von der Wall Street. Nach dem billionenschweren Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden, beflügelte die Aussicht auf ein weiteres Billionen-Programm zur Modernisierung der Infrastruktur die Märkte. Details zum geplanten Paket will Biden in den kommenden Tagen vorlegen. An der Wall Street schob die Ankündigung den Dow Jones kräftig an und der Leitindex beendete die Handelswoche mit 33.000 Punkten. Der S&P 500 beendete den Handel mit einem Plus von 1,7 % und auch die Technologiebörse Nasdaq konnte ihre Verluste aufholen und beendete die Woche mit 12.979 Zählern.

Unter Druck stehen indes die Banken-Titel. Investoren zeigten sich besorgt, dass ein Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital mehreren Großbanken laut Insidern teuer zu stehen kommen könnte. Die Credit Suisse warnte vor möglicherweise hohen Verlusten, nachdem ein bedeutender Hedgefonds mit Sitz in den USA in der vergangenen Woche Nachschussforderungen der schweizerischen Bank nicht nachgekommen sei. Die zweitgrößte Schweizer Bank und eine Reihe anderer Institute zögen sich nun aus den Positionen zurück. Neben der Credit Suisse warnte auch die japanische Bank Nomura vor einem womöglich erheblichen Verlust. Zu den betroffenen Banken gehören laut den Medienberichten auch Goldman Sachs, Morgan Stanley, Dt. Bank und UBS, die alle als sogenannte Prime Broker für Archegos tätig waren.

Nachdem VW bereits in der vergangenen Woche mehrfach für Aufmerksamkeit gesorgt hatte, rückte der Autokonzern zuletzt erneut in den Fokus der Anleger. Der Wolfburger Konzern verlangt von seinem Ex-Chef Martin Winterkorn und Ex-Audi-Chef Rupert Stadler Schadenersatz im Zusamenhang mit den Dieselskandal. Der Konzern kündigte an, man werde die beiden Manager "wegen aktienrechtlicher Sorgfaltspflichtverletzungen auf Schadenersatz in Anspruch nehmen". 

Leicht unter Druck geriet der weltgrößte Chemiekonzern BASF. Der Konzern kündigte, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen – dafür sind Milliardeninvestitionen notwendig. "Der Weg hin zur Klimaneutralität in der Industrie führt generell über die Chemie, denn sie steht am Anfang der Wertschöpfungsketten", so der Konzern. Bis 2030 will BASF den CO2-Ausstoß bereits um ein Viertel reduziert haben im Vergleich zu 2018.

Zuletzt rückte der Versicherungskonzern Allianz in den Fokus der Anleger. Die Münchner stehen Insiderberichten zufolge vor einem Milliardenzukauf in Polen. Demnach habe sich die Allianz im Kampf um die Aviva-Tochter gegen Generali und die niederländische NN Group durchgesetzt. 

Nachdem der Medizintechnik-Konzern Eckert & Ziegler steigende Gewinne und eine höhere Dividende in Aussicht gestellt hat, erklomm die Aktie zuletzt ein neues Rekordhoch bei 72 €. Seit Jahresbeginn hat die Notation gut 55 % zugelegt.