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DAX mit neuem Jahreshoch

Aufmerksamkeit auf EZB-Entscheid

Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zeigte sich der dt. Leitindex stärker und markierte bei über 15.400 Punkten sogar einen neuen Höchststand. Die Notenbanker hatten zur Wochenmitte angekündigt, die Zinsen um einen viertel Prozentpunkt auf eine neue Spanne von 4,5 bis 4,75 % angehoben. Damit wuchs die Hoffnung, dass der Zinsanhebungszyklus bald ein Ende finden könnte. Der Fokus der Anleger richtet sich nun auf die für heute angesetzten Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE). Deutschlands Exporteure haben zudem trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren im Gesamtwert von gut 1,56 Bill. € wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, teilte das Statistische Bundesamt anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mit. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1,37 Bill. € um 14,3 % übertroffen. Allerdings erklärt sich die Steigerung auch durch die deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Monate. Die US-Anleger hatten Hoffnung aus den Worten von US-Notenbank-Chef Jerome Powell zur weiteren Zinspolitik geschöpft. Analysten wiesen darauf hin, dass Powell einen Rückgang der Inflation bestätigt habe. Powell hatte erklärt, dass ein großes Maß an Straffung bereits vollzogen worden seien. Der Dow Jones stagnierte letztlich bei 34.093 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq rückte dagegen 2 % auf 11.816 Zähler vor und der S&P 500 legte 1 % auf 4.119 Stellen zu.

Bei der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS haben die Kunden 2022 fast 20 Mrd. € abgezogen. Wie das im SDAX notierte Unternehmen mitteilt, ging der Gewinn wegen stark gestiegener Kosten um 23 % auf 599 Mio. € zurück. Dennoch soll die Dividende, von der vor allem die Dt. Bank als Großaktionär profitiert auf 2,05 (2,00) € steigen. In diesem Jahr peilt die DWS wieder ein Wachstum bei den Neukundengeldern an.

Der Chipkonzern Infineon zehrt im Abschwung der Weltwirtschaft weiter von einer robusten Nachfrage im Zuge der Energiewende und Elektromobilität. Im 1. Geschäftsquartal (Ende Dezember) fuhr der DAX-Konzern einen Umsatz von 3,95 Mrd. € ein und erzielte eine operative Marge von 28 %. Beim Umsatz bedeutete das einen Rückgang von 5 % zum Vorquartal. Der Gewinn lag mit 728 Mio. € 1 % unter dem Vorquartal.

Der Ölkonzern Shell hat im vergangenen Jahr dank hoher Öl- und Gaspreise einen Rekordgewinn erzielt. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Mrd. $. Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres rund verdoppelt. Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent Dividende pro Aktie. Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von 4 Mrd. $ zurückkaufen. Im abgelaufenen starken Jahr hatte es bereits reichliche Aktienrückkäufe gegeben.

Die Dt. Bank hat ihren Gewinn dank höherer Zinsen und eines florierenden Handelsgeschäfts im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 5,02 Mrd. €, ein Anstieg um 159 %. Das selbstgesteckte Ziel, eine Eigenkapitalrendite von 8 % zu erzielen, übertraf die Bank mit 9,4 %.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat im 1. Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang verbucht. So sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) per Ende Dezember um 28 % auf 647 Mio. €. Nach Steuern verdiente das Unternehmen mit 426 Mio. € 10 % weniger. Der Umsatz stagnierte nahezu bei knapp 5,1 Mrd. €.

Im 4. Quartal 2022 verbuchte der Facebook-Konzern Meta den fünften Gewinnrückgang in Folge. Der Überschuss brach um 55 % auf 4,65 Mrd. $ ein. Das Unternehmen leidet unter hohen Kosten und starkem Wettbewerbsdruck durch TikTok. Die chinesische Video-App jagt der Meta-Tochter Instagram Nutzer ab. Darüber hinaus erschweren neue Datenschutz-Regeln von Apple das Personalisieren von Werbung für Nutzer von iPhone & Co. Sie gilt dadurch als weniger wirksam und wirft weniger ab.

Der US-Software-Riese Microsoft integriert mit ChatGPT Künstliche Intelligenz (KI) in das Premium-Abo seiner Plattform Teams. Der zu OpenAI gehörende Chatbot kann automatische Meeting-Notizen generieren, Aufgaben empfehlen und bei der Erstellung von Vorlagen helfen, teilte Microsoft mit. Der Premium-Dienst soll im Juni 7 $ pro Monat kosten, ab Juli 10 $. Der "Office"-Anbieter, der im Januar ein milliardenschweres Investment bei OpenAI angekündigt hatte, will die Technologie von ChatGPT in alle seine Produkte integrieren und damit den Marktführer Google unter Druck setzen.