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Gewinnmitnahmen im DAX

Spannungen zwischen China und USA belasten

Zu Wochenbeginn traten die Anleger an den Börsen auf die Bremse. Neu entflammte geopolitische Spannungen zwisschen den USA und China sowie die anhaltenden Zinssorgen sorgten für Gewinnmitnahmen. Anleger befürchten negative Folgen für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China durch den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA am Wochenende. Experten halten es nun für wahrscheinlich, dass die USA die Verwendung chinesischer Technologien stärker begrenzen könnten. Hinzu kommt: Der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat das Thema Zinsen in der Wahrnehmung der Anleger wieder ganz nach oben geschoben. An der Wall Street dürfte es zu Wochenbeginn ebenfalls bergab gehen. Der Future auf den Leitindex Dow Jones verliert 0,7 %. Noch deutlichere Verluste verzeichnet der Future auf die Technologiebörse Nasdaq 100 mit einem Minus von 1,1 %. Am Freitag waren die als besonders zinssensibel geltenden Technologiewerte bereits unter Druck gestanden.

Die Ölpreise sind mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Zwischenzeitig kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 80,38 $. Neue Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland hatten zunächst keine Auswirkungen auf den Handel. Nach einem bereits seit längerem geltenden Importverbot für russisches Erdöl war am Sonntag ein Einfuhrverbot für russische Ölprodukte wie Diesel in Kraft getreten.

Die Aktien des Webhosting- und Cloud-Anbieters Ionos werden beim ersten großen Börsengang des Jahres voraussichtlich am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben. Die begleitenden Banken teilten potenziellen Investoren mit, die Papiere würden zwischen 18,50 und 19,50 € kosten. Die offizielle Preisspanne reicht bis 22,50 €. Die Erstnotiz der Tochter des Internetkonzerns United Internet an der Frankfurter Börse ist für Mitte der Woche geplant.

Nach einer Herabstufung gerieten die Aktien von Carl Zeiss Meditec unter Druck. Die Analysten vom Finanzhaus Berenberg stuften den Wert auf "Hold" von zuvor "Buy" herab und setzten das Kursziel zugleich auf 138 € von zuvor 135 €.

Beim Funkmasten-Betreiber Vantage Towers steht ein Führungswechsel ins Haus. Der seit April 2020 amtierende Vorstandschef Vivek Badrinath stehe nicht für eine Verlängerung seines noch bis Ende 2023 laufenden Vorstandsvertrags zur Verfügung, teilte das Unternehmen mit. Er sei auch bereit, sein Vorstandsmandat schon früher abzugeben.

BMW will ab 2027 auch in Mexiko vollelektrische Autos bauen. Zum Wochenende kündigte der Autobauer eine Investition in Höhe von 800 Mio. € für die Integration der Modelle der "Neuen Klasse" und für ein neues Montagezentrum für Hochvoltbatterien in seinem Werk im zentralmexikanischen Bundesstaat San Potosí an.

Der aktivistische Investor Bluebell sammelt laut eines Presseberichts Verbündete, um seine Forderungen nach Veränderungen beim Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer durchzusetzen. Seit bekannt wurde, dass Bluebell sich bei Bayer engagiere, seien viele Investoren auf den Aktivisten zugekommen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Diese Investoren hätten "die gleichen Gedanken" und monierten den schwachen Aktienkurs.

Höhere Preise für die Kupferprodukte von Aurubis stimmen den Konzern noch etwas zuversichtlicher für das laufende Geschäftsjahr. Für 2022/23 (bis Ende September) peilt der Vorstandsvorsitzende Roland Harings nun einen operativen Vorsteuergewinn am oberen Ende des Prognose-Korridors von 400 bis 500 Mio. € an. Im abgelaufenen 1. Quartal verdienten die Hamburger unterm Strich 99 Mio. €, nach 127 Mio. € vor einem Jahr.

Der Elektroautobauer Tesla hat in den USA die Preise für sein Model Y nach einer Ausweitung steuerlicher Kaufanreize durch die US-Regierung kurz vor dem Wochenende angehoben. Der Preis für das Model Y Long Range stieg um 1.500 $ und das für das Model Y Performance um 1.000 $ laut der Unternehmenswebseite. Unterdessen sind Tesla-Aktionäre mit einer Sammelklage gegen Firmenchef Elon Musk wegen seiner Tweets aus dem Jahr 2018 gescheitert.

Produkte des Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestlé dürften erneut teurer werden. "Wir haben die für uns anfallenden Mehrkosten noch nicht vollständig weitergegeben. Es wird daher weitere Preissteigerungen geben", sagte Konzernchef Mark Schneider in einem Interview. Die Höhe der Preissteigerungen hänge unter anderem davon ab, wie sich Arbeits- und Energiekosten entwickeln.