Boen.jpg

Kursrutsch an der Wall Street

DAX nach EZB-Sitzung unter Druck

Nachdem in der vergangenen Woche der Streaminggigant Netflix die Anleger mit seinen Aussichten nicht überzeugen konnte, sorgte der Facebook-Mutterkonzern Meta im gestrigen Handel für Ernüchterung. Ein zurückhaltender Ausblick und schwächere Zahlen sorgten an der Technologiebörse Nasdaq für einen wahren Ausverkauf. Und auch die anderen Leitindizes gaben im Zuge der schwächelnden Nasdaq nach. Der Dow Jones büßte 1,5 % ein und die Nasdaq gab 4,2 % nach. Auch hierzulande gab der dt. Leitindex nach und rutschte auf knapp über 15.300 Zähler. Zusätzlich zu den schwachen Vorgaben der Wall Street setzte auch die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) den DAX unter Druck. Die Währungshüter deuteten ein baldiges Ende der billigen Geldflut an. Zudem legte die EZB einen Fahrplan zur Reduzierung der Wertpapuerkäufe vor. Zu einer möglichen Zinserhöhung äußerte sich EZB-Chefin Christine Lagarde nicht. Allerdings hat sie eine mögliche Anhebung für 2022 nicht mehr explizit ausgeschlossen. 

Die Online-Kommunikationsplattform Meta wächst kaum noch und leidet unter der TikTok-Konkurrenz. Schwache Zahlen und ein düsterer Ausblick zogen den Kurs des Facebook-Mutterkonzerns in der Spitze um 26 % in die Tiefe. Binnen eines Tages verlor Meta gut 250 Mrd. $ an Börsenwert. So viel Geld an einem Tag hat noch nie ein börsennotiertes Unternehmen verloren. Das Online-Netzwerk hat im vergangenen Quartal erstmals kaum neue Nutzer dazugewonnen und leidet unter der wachsenden Konkurrenz wie TikTok.

Besser als erwartet lief es im abgelaufenen Quartal für einen anderen BigTech – Amazon. In den letzten 3 Monaten verdiente der Online-Riese 14,3 Mrd. $ und damit doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte um 9 % auf 137,4 Mrd. $. Grund für den Anstieg sei vor allem die Beteiligung an dem Elektroautobauer Rivian. 

Die Titel der Dt. Telekom verbuchten zwischenzeitig einen deutlichen Kursanstieg. Sie profitierten von einem starken Ausblick der US-Tochter T-Mobile US. Das Unternehmen stellte insgesamt einen Zuwachs von bis zu 5,5 Mio. neuen Kunden in Aussicht.

Trotz schwerer Naturkatastrophen hat der Rückversicherer Hannover Rück einen Gewinnsprung erzielt. Unterm Strich verbuchte das Unternehmen einen Überschuss von 1,23 Mrd. € und damit 39 % mehr. Für 2022 avisiert der Vorstand einen Anstieg 1,4 bis 1,5 Mrd. €. 

Eine hohe Nachfrage nach Halbleitern hat dem Chiphersteller Infineon einen besser als erwartet ausgefallenen Start in das seit Oktober laufende Geschäftsjahr beschert. Der Konzern erhöhte seine Umsatzprognose. In den ersten 3 Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 (per 30. September) stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorquartal um 5 % auf 3,16 Mrd. €. 

Die Macher der Foto-App Snapchat konnten mit ihren Geschäftszahlen  überzeugen. Im Sog des Facebook-Kursabsturzes war die Snap-Aktie im gestrigen Handel ebenfalls abgesackt. Doch als Snap nach US-Börsenschluss eigene Zahlen vorlegte, drehte die Stimmung.