Die Q1-Berichtssaison geht in die heiße Phase und auch aus der 2. und 3. Reihe öffnen immer mehr Unternehmen ihre Bücher – zum Teil allerdings erst mit vorläufigen Ergebnissen. Nichtsdestotrotz ist die Zahlenflut kaum aufzuhalten. Für einen kompakten Überblick hat der ES die wichtigsten Nachrichten einmal im Ticker zusammengefasst.
Brain Biotech sieht weiter rot; (B–):
Das Biotechunternehmen hat erste Ergebnisse für das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (per Ende September) vorgelegt (Bericht: 28. Mai). Der Umsatz gab auf 12,12 (14,47) Mio. € nach. Beim bereinigten Ebitda wurde das Minus auf –0,36 (–0,02) Mio. € ausgeweitet. Auf Jahressicht wird nun mit einem Umsatz im Kernsegment Brain Biocatalysts auf Vorjahresniveau (42,6 Mio. €) gerechnet.
Hermle wird vorsichtig; (B+):
Im Zuge der allgemeinen Schwäche der Industrie musste der Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialist für 2024 einen Umsatzrückgang von 8,3 % auf 487,9 Mio. € hinnehmen. Das Ebit rutschte auf 85,3 (115,8) Mio. € ab und beim Gewinn standen 65,9 (87,6) Mio. € in den Büchern. Aufgrund der schwächeren Entwicklung müssen sich die Aktionäre mit einer auf 11,05 (14,20) € je Vz.-Aktie reduzierten Dividende zufrieden geben (HV: 2. Juli). Für 2025 rechnet das Management im schlechtesten Fall mit einem Erlöserückgang von bis zu 25 %.
R. Stahl rückläufig; (B+):
Auch wenn der Explosionsschutzexperte zum Jahresbeginn eine leichte Erholung der Nachfrage spürte, musste im
1. Quartal dennoch ein Umsatzrückgang von 13,4 % auf 73,3 Mio. € verzeichnet werden. Das Ebitda vor Sondereinflüssen gab auf 3,7 (8,4) Mio. € nach. Unterm Strich rutschte das Unternehmen mit –2,5 (2,1) Mio. € sogar in die roten Zahlen. Die Jahresziele wurden dennoch bestätigt (vgl. ES 16-17/25).
Exasol mit Turnaround; (B):
Eine anhaltend hohe Nachfrage hat dem Anbieter von Softwarelösungen im Q1 einen Erlöseanstieg auf 12,4 (9,9) Mio. € beschert. Das Ebitda schwoll auf 1,3 (0,3) Mio. € an und nach Steuern gelang dem Unternehmen mit 1,0 (–0,2) Mio. € der Sprung in die Gewinnzone. Am Ausblick für das Gesamtjahr wurde nicht gerüttelt (vgl. ES 9/25).
InTiCa Marktumfeld belastet; (B–):
Verschiebungen im Bereich Industry & Infrastructure haben dem Elektrotechnikunternehmen ersten Berechnungen zufolge in 2024 einen Umsatzrückgang auf 70,6 (86,9) Mio. € eingebrockt. Das Ebit rutschte mit –0,6 (0,3) Mio. € sogar in die Verlustzone (Bericht: 27. Mai). Gemeinsam mit dem vollständigen Zahlenwerk dürfte der Vorstand auch eine Prognose für das laufende Jahr ausgeben.
Zeal Network mit positivem Jahresstart; (B+):
Mit einem Umsatzplus auf 51,1 (36,1) Mio. € hat der Anbieter staatlicher Lotterien die ersten 3 Monate 2025 beendet. Das Ebitda fuhr dabei auf 17,7 (9,4) Mio. € vor. Die erstmalige Erfassung von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge drückte derweil den Gewinn auf 9,8 (21,1) Mio. €. Die Jahresprognose hat das Management nochmals bestätigt (vgl. ES 14/25).
Northern Data neuer Ausblick; (B+):
Aufgrund einer neuen Berechnungsmethode für die Prognose hat der Anbieter von KI- und High-Performance-Computing-Lösungen seine Guidance für 2025 angepasst. Diese basiert auf einem Bottom-up-Modell und spiegelt die Erwartungen auf der Grundlage der bestehenden GPU-Infrastruktur (Grafikprozessoren) des Unternehmens wider. Potenzielle zusätzliche Einnahmen aus erwarteten zukünftigen wachstumsorientierten Investitionen werden nicht mehr berücksichtigt. Auf Jahressicht werden nun Erlöse zwischen 240 und 320 (Vj.: 200) Mio. € sowie ein bereinigtes Ebitda von 80 bis 130 (73) Mio. € in Aussicht gestellt.
Bike24 sieht weiter rot; (B–):
Dem Fahrradhändler ist es zu Jahresbeginn gelungen die Verluste einzudämmen. Bei einem Umsatzanstieg im Q1 um 17,8 % auf 58,0 Mio. € erreichte das bereinigte Ebitda 0,6 (–1,5) Mio. €. Unterm Strich stand dennoch ein Verlust von –4,2 (–5,9) Mio. € in den Büchern. Auf Jahressicht werden Erlöse von 233 bis 242 (226) Mio. € sowie ein bereinigtes Ebitda zwischen 7,0 und 12,1 (5,3) Mio. € anvisiert.
Funkwerk mit Licht und Schatten; (B):
Konsolidierungseffekte sorgten beim Spezialisten für Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssysteme für einen Umsatzanstieg in 2024. Ein veränderter Produktmix und Sonderaufwendungen drückten jedoch auf den Gewinn. Bei Erlösen von 178,4 (156,3) Mio. € sank das Betriebsergebnis auf 23,5 (26,8) Mio. €. Entsprechend verlor auch der Gewinn auf 15,3 (17,9) Mio. €. Der HV am 8. Juli soll eine stabile Dividende von 0,75 € je Aktie vorgeschlagen werden. Für 2025 steht bei Erlösen von 190 bis 200 Mio. € ein Betriebsergebnis zwischen 20 und 25 Mio. € auf dem Plan.
Auto1 hebt Ausblick an; (A–):
Nach einem Rekordquartal hat der Online-Autohändler seine Ziele für 2025 angehoben. Von Januar bis März fuhr der Umsatz auf 1,94 (1,45) Mrd. € vor und das bereinigte Ebitda erreichte mit 58,1 (17,0) Mio. € eine Bestmarke. Unterm Strich gelang dem Unternehmen mit 29,9 (–3,5) Mio. € der Sprung in die Gewinnzone. Für 2025 wird nun mit einem bereinigten Ebitda zwischen 150 und 180 (109) Mio. € gerechnet. Bisher wurden 135 bis 165 Mio. € anvisiert.
Schaeffler belastet; (A–):
Schwächere Geschäfte in Europa haben dem Auto- und Industriezulieferer im 1. Quartal einen Erlöserückgang von 3,5 % auf 5,9 Mrd. € eingebrockt. Das Ebit vor Sondereffekten sank auf 276 (287) Mio. € und das Konzernergebnis brach auf 83 (231) Mio. € ein. Trotz der schwachen Entwicklung haben die Ziele für das Gesamtjahr weiterhin Bestand (vgl. ES 11/25).
Koenig&Bauer mit schwachem Jahresstart; (B+):
Der Druckmaschinenhersteller hat in den ersten 3 Monaten die angespannte wirtschaftliche Marktsituation zu spüren bekommen. Der Umsatz hielt sich mit 252,2 (253,2) Mio. € halbwegs stabil. Beim Ebit wurde der Verlust indes auf –14,2 (–10,2) Mio. € ausgeweitet. Auch unterm Strich rutschte das Unternehmen mit –23,2 (–16,6) Mio. € tiefer in die roten Zahlen. Da der Auftragseingang mit 242,9 Mio. € 0,9 % über dem Vorjahreswert lag, bleibt das Management zuversichtlich für das Gesamtjahr. Daher wurden die Jahresziele nochmals bestätigt (vgl. ES 16-17/25).
KSB steigert Umsatz; (B+):
Der Pumpen- und Armaturenhersteller ist positiv ins neue Geschäftsjahr gestartet. Zwischen Januar und März fuhr der Auftragseingang auf 878,4 (862,6) Mio. € vor. Auch die Erlöse kletterten auf 708,9 (692,9) Mio. €. Höhere Verwaltungskosten drückten das Ebit indes leicht auf 45,5 (48,4) Mio. €. Weitere Kennzahlen wurden nicht bekannt gegeben. Die Guidance für das laufende Jahr hat das Management nochmals bekräftigt, trotz der anhaltenden Marktunsicherheiten (vgl. ES 14/25).
Hella mit solidem Umsatz; (B+):
Das zum französischen Autozulieferer Faurecia gehörende Unternehmen hat das 1. Quartal mit einem währungsbereinigten Umsatz von 1,99 (2,00) Mrd. € beendet. Operativ stand, wie erwartet, mit 109 (111) Mio. € etwas weniger in der Bilanz. Das Periodenergebnis verlor auf 24 (67) Mio. €. Trotz des verhaltenen Jahresstarts hat das Management die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigtt (vgl. ES 12/25).