Kopenhagen – Die USA haben den dänischen Energiekonzern vergangene Woche angewiesen, den weit fortgeschrittenen Bau eines Offshore-Windparks vor der Küste des US-Staats Rhode Island zu stoppen. Dieser weitere Schritt der Regierung von Präsident Donald Trump gegen den Ausbau Erneuerbarer Energien dürfte die finanziellen Probleme des Konzerns verschlimmern.
Das rund 1,5 Mrd. $ teure Projekt Revolution Wind ist bereits zu 80 % fertiggestellt und sollte im kommenden Jahr in Betrieb gehen – nun fehlt dem Unternehmen die Aussicht auf Einnahmen, um die Investition wieder hereinzuholen. Schon vor dem Baustopp hatte das Unternehmen die Ausgabe neuer Aktien für 60 Mrd. DKK angekündigt, um sich finanziell über Wasser zu halten.
Mit dieser Order ist es bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), eine dem Innenministerium unterstehende Behörde, ein großes Offshore-Windprojekt während des Baus stoppt. Ørsted zufolge stehen bereits 45 der 65 geplanten Windräder, für alle Anlagen seien die Fundamente im Nordatlantik gelegt. Der Park sollte mit 704 MW Kapazität genug Strom erzeugen, um täglich 350.000 Haushalte in Rhode Island und Connecticut zu versorgen. „Ørsted prüft alle Optionen, um die Angelegenheit zügig zu lösen“, erklärte das Unternehmen. Man bewerte die finanziellen Folgen der Anweisung und erwäge rechtliche Schritte.
Präsident Trump hatte bereits am Tag seines Amtsantritts im Januar die Vergabe neuer Lizenzen für Offshore-Windkraft ausgesetzt, zunächst sollten die ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Projekte untersucht werden.
Bei Ørsted folgt eine Hiobsbotschaft auf die nächste. Hier bleibt der Verkaufshinweis bestehen; (B–).