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Konjunktursorgen halten weiter in Schach

Der dt. Leitindex bewegte sich gestern noch in Richtung 13.500 Punkten, dürfte allerdings zu Wochenmitte eimal mehr deutlich zurücksetzen. Vor allem die Sorgen um die Konjunktur halten die Anleger weiterhin in Atem. Zwischenzeitig rückte die 13.000 Zähler-Marke in gefährliche Nähe. Dabei waren die US-Börsen mit Schwung aus dem verlängerten Wochenende nach dem Börsenfeiertag am Montag gekommen. Der Dow Jones schloss 2,2 % höher bei 30.530 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq legte 2,5 % auf 11.069 Zähler zu. Der S&P 500 gewann 2,4 %. Im nachbörslichen US-Handel gab es dann aber bereits wieder fallende Kurse an der Wall Street. Die Konjunkturängste wurden auch durch Äußerungen eines Mitglieds der US-Notenbank Fed angefacht. Thomas Barkin hält eine schnelle Rückkehr zu einer stabilen US-Wirtschaft für ausgeschlossen. Die USA befänden sich bereits seit rund zwei Jahren in relativ instabilen Zeiten, sagte der Währungshüter der Notenbank von Richmond. Es könne angesichts der hohen Inflation und Engpässen am Arbeitsmarkt Monate oder sogar Quartale dauern, bis die Stetigkeit wieder hergestellt sei.

Unter DRuck geriet die Aktie des Chemie-Konzerns BASF. Sie verliert rund 4 %, nachdem Vorstandschef Martin Brudermüller die Investoren auf einer Konferenz auf schwierigere Zeiten eingestellt hat. BASF werde im 2. Halbjahr nicht mehr von den bislang angespannten Lieferketten bei der Konkurrenz profitieren, hinzu kämen die hohen Energiekosten, sagte er. 

Die juristische Schlappe in den USA im Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat macht Bayer weiter zu schaffen. Das Oberste Gericht der USA hatte den Berufungsantrag des Pharma- und Agrarchemiekonzerns abgelehnt. Wäre es zur Verhandlung gekommen und Bayer hätte gesiegt, hätten die Leverkusener einen Schlussstrich unter den teuren Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter ziehen können.

Der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC) sieht nach der Entscheidung des Obersten US-Gerichts gegen seinen Konkurrenten DaVita keine Auswirkungen auf sein Geschäft. "Wir erwarten keine finanziellen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2022", so der Konzern. Der Supreme Court hatte eine Klage von DaVita zurück gewiesen, mit der das Unternehmen höhere Vergütungen für Behandlungen durch die private Krankenversicherung eines US-Hospitals erreichen wollte.

Der US-Impfstoff-Hersteller Moderna errichtet in Großbritannien ein neues Forschungs- und Produktionszentrum. Die Anlage in Großbritannien soll im Jahr 2025 mit der Produktion von Impfstoffen gegen neue COVID-19-Varianten und andere Krankheiten beginnen. Weitere Details wie der genaue Standort oder eine geschätzte Kapazität der Anlage wurden zunächst nicht bekannt. Das britische Gesundheitsministerium begrüßte den Schritt.