Paris – Die Zurückhaltung der Verbraucher in China und den USA angesichts eines trüben wirtschaftlichen Umfeldes sowie der US-Zollpolitik haben den Spirituosenhersteller im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 belastet. Der Umsatz sank bis Ende Juni um 5,5 % auf knapp 11 Mrd. €. Organisch – also währungs- und portfoliobereinigt – stand ein Minus von 3 % zu Buche. Unter dem Strich verdienten die Franzosen hingegen mit 1,6 Mrd. € gut 10 % mehr. So hatte das Unternehmen im Vorjahr deutlich höhere Sonderaufwendungen verbucht. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 4,70 € je Aktie erhalten (Quellensteuer beachten!).
Vor allem im Reiseeinzelhandel ging es deutlich abwärts, hauptsächlich wegen der Aussetzung zollfreier Cognac-Importe in China seit Dezember 2024. Mit der jüngst erzielten Einigung wird eine allmähliche Verbesserung des Trends erwartet. In China selbst brachen die Erlöse um gut ein Fünftel ein. In Verbindung mit der Erwartung, dass die offiziellen Antidumpinguntersuchungen vor dem Abschluss stehen, führte dies nach Konzernangaben zum Jahresende zu hohen Lagerbeständen der Händler. Pernod Ricard rechnet daher auch im 1. Quartal 2025/26 mit einem starken Rückgang.
Das neue Geschäftsjahr 2025/26 soll generell ein „Übergangsjahr“ werden. Dabei rechnet Pernod Ricard mit einer Verbesserung des Umsatztrends in der zweiten Jahreshälfte. Mittelfristig will der Spirituosenhersteller wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. In den Geschäftsjahren 2026/27 bis 2028/29 dürften die Umsätze organisch im Schnitt um 3–6 % jährlich zulegen.
Die mittelfristigen Aussichten stützten den Pernod Ricard-Kurs zwar zunächst. Allerdings bleiben die Belastungsfaktoren bestehen. Hier bleibt man auf Abstand; (B–).