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Schockwelle trifft Siemens Energy

Die Aktien von Siemens Energy waren zeitweilig bis zu 40 % eingebrochen, nachdem Medien gemeldet hatten, dass der Konzern Milliardengarantien vom Bund benötigt (Insidern zufolge 15 Mrd. €). Der Energietechnikkonzern hatte daraufhin Gespräche über staatliche Bürgschaften bestätigt. Grund sei der ungewöhnlich starke Auftragseingang, der inzwischen schon auf ein Volumen von über 100 Mrd. € kommen soll und im Zuge der Energiewende noch anwachsen könnte. Es ist durchaus üblich, dass solche Auftragsvolumina abgesichert werden, was normalerweise über Banken läuft. Doch die Kreditinstitute sind angesichts steigender Zinsen und der Milliardenverluste bei der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa zurückhaltend. Daher führe man nun auch Gespräche mit der Bundesregierung. Dabei gehe es lediglich darum, die Auftragsrisiken durch Staatsgarantien abzusichern. „Das Unternehmen benötigt erkennbar kein Geld vom Staat“, wie Siemens Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser in einem Interview betonte. Außer dem Windgeschäft liefen alle Segmente gut, teilweise besser als bei Wettbewerbern. In die Verhandlungen ist ebenfalls der frühere Mutterkonzern Siemens involviert, der noch 25,1 % der Anteile hält. Im Rahmen der politisch gewollten Energiewende in Deutschland ist zu erwarten, dass der Bund für ein in der Branche systemrelevantes Unternehmen einspringt, schließlich hatte er früher schon für ganze Länder gebürgt.

Siemens Energy geriet zwischenzeitig unter Druck. Hier sollten Anleger aber Ruhe bewahren; (A–).

Der Chemiekonzern BASF leidet wie die gesamte Branche unter der weltweit schleppenden Nachfrage. Im 3. Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um 28,3 % auf 15,7 Mrd. €. Grund waren insgesamt deutlich niedrigere Preise und Mengen. Auch negative Währungseffekte bremsten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Sondereinflüssen ging um 57,3 % auf 575 Mio. € zurück. Unter dem Strich fiel auf die Aktionäre ein Verlust von –249 Mio. € an. Im Vorjahreszeitraum hatte BASF noch einen Gewinn von 909 Mio. € gemacht. Entsprechend kamen die Zahlen nicht gut bei den Anlegern an.

Die Kostensenkungen kamen an der Börse gut an; (A–).

Die HelloFresh-Zahlen zum 3. Quartal trafen nicht ganz die Geschmacksnerven der Investoren. Die aktiven Kunden gingen in den vergangenen 3 Monaten um 5,9 % auf 7,07 Mio. zurück. Dafür legte der durchschnittliche Bestellwert je Einzelorder um 7,5 % auf den Rekordwert von 68,50 € zu. Der Gesamtumsatz kam bei konstanten Wechselkursen um 3,5 % auf 1,93 Mrd. € voran. Steigende Kosten für Zutaten und Marketing drückten jedoch auf das Ebitda, das bereinigt um 3,7 % auf 69,2 Mio. € sank. Unterm Strich ergibt sich somit ein Verlust von –11,5 (4,7) Mio. €. Auf Jahressicht steht weiterhin ein Umsatzwachstum zwischen 2 und 8 % sowie ein operativer Gewinn von 470 bis 540 Mio. € auf dem Speiseplan.

Trotz der soliden Ergebnisse musste HelloFresh zuletzt einen Kursrückgang verbuchen; (B+).

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (früher Shop Apotheke) ist dank konsequenter Sparmaßnahmen deutlich profitabler geworden. Wie bereits seit Anfang Oktober bekannt, konnte der Konzern u.a. dank einer Übernahme den Umsatz deutlich um 67 % auf 476 Mio. € erhöhen und den Verlust nach Steuern signifikant auf –5,18 (–67,88) Mio. € verringern.

Redcare Pharmacy scheint auf dem richtigen Weg zu sein; (A–).