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Schwache Kurse voraus

DAX rutscht unter 12.000 Punkte

Der dt. Leitindex verlor zuletzt erneut an Boden und sank unter die Marke von 12.000 Zählern. An den Märkten dürften die vorläufige Schätzung des Statistischen Bundesamtes zur Inflation im September für Unbehagen gesorgt haben. So ist die Teuerungsrate in Deutschland nach dem Wegfall des 9-€-Tickets und des Tankrabatts auf 10 % gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 70 Jahren. Gegenwind kam zudem von der Wall Street. Die anhaltenden Befürchtungen vor einem wirtschaftlichen Abschwung durch mögliche weitere starke Zinserhöhungen der Notenbank Fed veranlassten zuletzt viele Anleger zum Rückzug vom US-Aktienmarkt. Robuste Konjunkturdaten schürte einmal mehr die Sorge, dass die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation weiter steigen dürften. So sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend und deutlich. Der Dow Jones fiel um 1,5 % auf 29.226 Punkte. Der S&P 500 büßte 2,1 % auf 3.640 Zähler ein. Besonders stark traf es wieder einmal mehr die Technologieaktien. An der Nasdaq gab der Composite-Index 2,8 % auf knapp 10.738 Stellen nach. Der Technologiesektor enthält derzeit viele hoch bewertete Aktien. Entsprechend sensibel reagiert die Branche auf steigende Zinsen. 

Nach US-Börsenschluss legte der weltgrößte Sportartikelkonzern Nike seinen neuesten Quartalsbericht vor. Das Geschäft wurde von gestiegenen Logistikkosten und dem starken Dollar gebremst. Zugleich schnellten die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mit Hilfe von Rabatten abgebaut. Im vergangenen Vierteljahr sank der Gewinn im Jahresvergleich um 22 % auf 1,47 Mrd. $. Der Umsatz legte indes um 4 % auf knapp 12,7 Mrd. $ zu.

Der Sportwagenhersteller Porsche hat sein IPO über die Bühne gebracht. Mit einem Tageshoch von 86,76 € kann man von einem durchaus erfolgreichen Börsengang sprechen. Die Konsortialbanken hatten allerdings einige Mühe, das Niveau des Ausgabepreises von 82,50 € zu verteidigen. Bis zum Handelsschluss verlor die Aktie dann merklich und schloss bei 82,50 € exakt auf dem Niveau des Ausgabepreises. 

Die Alphabet-Tochter Google erklärt ihren Ausflug ins Geschäft mit dem Videospielen aus dem Netz für gescheitert. Der Internet-Riese stellt seinen Games-Streamingdienst Stadia ein. Bei solchen Angeboten laufen die Videospiele nicht auf PCs oder Konsolen der Nutzer, sondern auf Servern der Anbieter im Internet und werden mit Hilfe schneller Leitungen gesteuert. Die Lösungen gelten vielen Experten als Zukunft der Spieleindustrie. Stadia habe nicht genug Zuspruch von Nutzern bekommen, räumte Google ein. Kunden werden ihre Spiele noch bis zum 18. Januar kommenden Jahres nutzen können und sollen Ausgaben für Hardware und Software zurückerstattet bekommen.