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Stabilisiert sich der DAX?

Zurückhaltung vor EZB-Sitzung

Nachdem der dt. Leitindex zu Wochenbeginn unter Druck geriet und zeitweise mehr als 3 % verlor konnte er kurz vor Handelsschluss doch noch den Turnaround schaffen und verbuchte letztlich ein Minus von 2 %. Vor allem die Furcht vor einer Rezession infolge des wohl längeren Gaslieferungsstopps Russlands hatte für Verkäufe gesorgt. Der russische Energieriese Gazprom hatte vor dem Wochenende mitgeteilt, bis auf weiteres kein Gas über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu liefern und den Gaspreis damit weiter nach oben getrieben. Nach den Worten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Gazprom werde das Unternehmen die Lieferungen nach Deutschland erst wieder aufnehmen, wenn Siemens Energy die fehlerhafte Anlage repariert hat. Zusätzlich warten Anleger gespannt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Desweiteren stehen die Zahlen zu den Auftragseingängen der deutschen Industrie an. Das verarbeitende Gewerbe wird seit längerem durch zahlreiche Probleme belastet, darunter brüchige internationale Lieferketten und hohe Energiepreise. Die Auftragslage gilt ungeachtet dessen immer noch als gut, wobei die Unternehmen Probleme haben, die Aufträge aufgrund der Knappheit an Vorprodukten abzuarbeiten.

Volkswagen hat den Startschuss für den Börsengang der Sportwagentochter Porsche gegeben. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, einen Börsengang der Vorzugsaktien der Porsche AG und deren Notierung an der Frankfurter Börse anzustreben, teilte der Autobauer nach mehrstündigen Beratungen mit. Als Zeitpunkt für die Aktienplatzierung nannte Volkswagen Ende September/Anfang Oktober, stellte dies jedoch unter den Vorbehalt der weiteren Entwicklung am Kapitalmarkt. Notfalls wolle man sich bis zum Ende des Jahres Zeit lassen. Damit stellt Volkswagen trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten die Weichen für einen der größten Börsengänge der vergangenen Jahre in Europa. Bis zu 25 % der stimmrechtslosen Vorzugsaktien (das sind 12,5 % des Grundkapitals) der Porsche AG sollen in den nächsten Wochen am Aktienmarkt platziert werden.

Mitten in der Energiekrise kehrt der Energietechnik-Konzern Siemens Energy in den DAX zurück. Das Unternehmen, das den DAX erst vor einem halben Jahr verlassen musste, ersetzt zum 19. September den Lebensmittel-Lieferdienst HelloFresh. Auch in den anderen Indizes wird es in Kürze Veränderungen geben: So steigt wie erwartet Uniper aus dem Nebenwerteindex MDAX ab. Der Gas-Importeur ist infolge der stockenden Erdgas-Lieferungen aus Russland und der Marktverwerfungen in große Turbulenzen geraten. Auch der Immobilienkonzern Grand City Properties und der IT-Dienstleister Cancom rutschen vom MDAX in den SDAX ab. Dafür steigen andersherum der jüngst fusionierte deutsch-amerikanische Netzwerk-Spezialist Adtran Holdings, der mehrheitlich zur französischen Forvia gehörende Autozulieferer Hella und der Federn-Spezialist Stabilus auf. Zudem fallen aus dem SDAX vier Unternehmen heraus: der angeschlagene Immobilien-Investor Adler Group, sowie der Immobilien-Finanzierer Aareal Bank und der Einkaufszentren-Investor Dt. Euroshop sowie der Büroausstattungs-Versender Takkt. Neu im Index sind darüber hinaus der Windanlagen-Bauer Nordex, der Wind- und Solarpark-Entwickler Energiekontor und der Bioethanol-Produzent CropEnergies, eine Tochter von Südzucker. Zurück im SDAX ist außerdem der Graphit- und Karbon-Spezialist SGL Carbon.

Die Meta-Tochter Instagram soll in Irland eine Rekord-Strafe von 405 Mio. € zahlen. Dabei gehe es um den Umgang mit Daten von Kindern und Jugendlichen, teilte die irische Datenschutzbehörde mit. Minderjährigen Nutzern im Alter zwischen 13 und 17 Jahren sei erlaubt gewesen, Geschäftskonten auf der Foto- und Video-Plattform zu betreiben, die die Veröffentlichung ihrer Telefonnummer und/oder ihrer E-Mail-Adresse ermöglicht hätten. 

Die US-Drogeriekette CVS Health Corp übernimmt das Gesundheitsunternehmen Signify Health für 8 Mrd. $. Der insbesondere für seine Apotheken bekannte Konzern erhält damit Zugang zu einem Netzwerk von 10.000 Medizinern, die sich insbesondere um die Bedürfnisse von Patienten zu Hause kümmern. Das Geschäft soll in der 1. Jahreshälfte 2023 abgeschlossen werden. Medienberichten zufolge hatten auch andere Konzerne wie Amazon und UnitedHealth Group Interesse an Signify gezeigt.