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US-Berichtssaison erreicht Peak

Das Geschäft der für ihre Zusammenarbeit mit US-Sicherheitsbehörden bekannten Datenanalyse-Firma Palantir ist auch im 2. Quartal dank KI rasant gewachsen. Allein der Umsatz aus Regierungsaufträgen in den USA stieg um satte 53 %. Auf Konzernebene kletterten die Erlöse bis Ende Juni auf 1,0 Mrd. $, nach 678,1 Mio. € im Vergleichszeitraum. Operativ stand mit 269,3 (105,3) Mio. $ ebenfalls mehr in den Büchern. Unterm Strich sprang der Nettogewinn auf ganze 328,6 (135,6) Mio. $ an. Für 2025 stehen derweil Erlöse von 4,14 bis 4,15 (2,87) Mrd. $ auf dem Kurszettel.

Palantir läuft und läuft und... Wir hatten bereits zu Gewinnmitnahmen geraten – den Restbestand lässt man in Ruhe weiterlaufen; (B+).

Der wachstumsverwöhnte Chipkonzern AMD konnte im 2. Quartal „nur“ ein Umsatzplus von 32 % auf 7,7 Mrd. $ verbuchen. Trotz einer starken Nachfrage zeigte sich der Absatz der margenstarken Spezialprozessoren für KI rückläufig. Als Grund nannte das Management die US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China. Die damit verbundenen Kosten haben in den 3 Monaten bis Ende Juni den Gewinn um 800 Mio. $ geschmälert. Netto stand dennoch ein Gewinn von 872 (265) Mio. $ in der Bilanz. Für das H2 zeigten sich die Amerikaner zuletzt optimistisch, da die Massenproduktion der neuesten Generation KI-Chips anläuft. Für das Q3 wird mit Erlösen von 8,4 bis 9,0 Mrd. $ gerechnet.    

Bei AMD überzeugen die Langfristaussichten. Erste Gewinnmitnahmen können allerdings nicht schaden; (B+).

Gute Geschäfte mit Elektronik- und Gesundheitspordukten haben dem US-Chemiekonzern DuPont im 2. Quartal Rückenwind gegeben. Bei Erlösen von 3,3 (3,2) Mrd. $ kletterte das opertive Ebitda auf 859 (798) Mio. $. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg auf 1,12 (0,97) $. In der 2. Jahreshälfte erwartet das Management zudem geringere Belastungen durch Zölle als bisher. Nachdem bislang von Belastungen i.H.v. 60 Mio. $ ausgegangen wurde, geht der Vorstand nun von 20 Mio. $ aus. Auf Jahressicht wird der Konzern daher optimistischer und peilt nun für 2025 ein bereinigtes EPS von rund 4,40 (zuvor 4,30–4,40) $ an.

Bei DuPont bleibt man investiert; (B+). 

Pfizer traut sich trotz des US-Zollstreits für das Gesamtjahr mehr Gewinn zu. Rückenwind kommt dabei von einer soliden Nachfrage und Kostensenkungsmaßnahmen. Für 2025 wird nun mit einem um Sondereffekte bereinigten EPS von 2,90 bis 3,10 $ gerechnet, was jeweils 0,10 $ mehr sind als bisher. Der Umsatz soll weiterhin 61 bis 64 Mrd. $ erreichen. Die neue Gewinnprognose beinhalte bereits die Zoll-Auswirkungen auf die Geschäfte mit China, Kanada und Mexiko. Im 1. Halbjahr steigerte der Pharmakonzern den Umsatz leicht auf 28,4 (28,2) Mrd. $. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wuchs um 20 % auf 1,69 $.

Auch wenn sich Pfizer auf Jahressicht mehr zutraut, wartet man die weitere Entwicklung zunächst am Seitenrand ab; (B).