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DAX-Gewinne bröckeln

Gewinnmitnahmen nach Aufwärtsschwung

Zu Wochenbeginn kletterte der dt. Leitindex zwischenzeitig auf ein 5-Monatshoch bei 14.331 Punkte. Die anfänglichen Gewinne wurden jedoch teilweise bereits wieder abgegeben. Nun könnte die Aufwärtslücke wieder geschlossen werden. So lange sich der DAX jedoch über der bei 13.600 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie halten kann, sind die langfristigen Perspektiven weiterhin gut. Ende September war der dt. Leitindex noch auf den tiefsten Stand seit fast 2 Jahren gerutscht. Vor allem der deutliche Rückgang der US-Inflation im Oktober hat die Anleger jedoch zurück an die Börsen gelockt. Experten rechnen nur noch mit drei weiteren Zinsschritten der US-Notenbank Federal Reserve, der Spitzenleitzins dürfte im März 2023 bei 5,0 % erreicht werden. An der Wall Street stehen die Zeichen zu Wochenbeginn auf Gewinnmitnahmen. Der Future auf den Leitindex Dow Jones deutete zuletzt auf einen schwachen Wochenauftakt hin. Deutlicher dürften die Kursverluste bei den zuletzt besonders stark gelaufenen Technologiewerten ausfallen. Der Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 steht aktuellebenfalls tiefer. Für wachsende Vorsicht unter den Anlegern könnte dabei auch die Pleite der US-Kryptobörse FTX sorgen. 

22 Jahre nach dem heftig umstrittenen 3. Börsengang der Dt. Telekom ist die Mehrzahl der Rechtsfälle abgeschlossen. Mehr als 60 % der Kläger hätten den vom Oberlandesgericht Frankfurt unterstützten Vergleichsvorschlag inzwischen angenommen, teilte der DAX-Konzern mit. Unter ihnen sind auch die Erben des 2016 verstorbenen Musterklägers.

Eine Enttäuschung bei einem Kandidaten für ein Alzheimer-Medikament hat bei MorphoSys-Aktien einen Kurseinbruch von zeitweise 32 % auf den tiefsten Stand seit 2010 ausgelöst. Der Schweizer Pharmakonzern Roche verfehlte in seinem Alzheimer-Programm mit dem Wirkstoff Gantenerumab die gesteckten Ziele. Morphosys ist Lizenzpartner von Roche bei diesem Alzheimer-Kandidaten.

Im DAX waren die Papiere von Merck KGaA mit einem deutlichen Plus auf den höchsten Stand seit Mitte August der klare Spitzenreiter. Die Bank of America hatte die Titel des Pharma- und Spezialchemiekonzerns von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft.

Der Versicherungskonzern Talanx hat im 3. Quartal, ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe in Deutschland, seinen Überschuss um 27 % gesteigert. Vorstandschef Torsten Leue rechnet für 2022 daher weiterhin mit einem Gewinn zwischen 1,05 und 1,15 Mrd. €.

Die hohen Energiekosten und der heraufziehende Konjunkturabschwung bremsen den Hafenlogistik-Konzern HHLA. Das Ebit schrumpfte im 3. Quartal im Hafengeschäft um gut ein Fünftel auf rund knapp 54 Mio. €. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand.

Der Saatguthersteller KWS ist besser ins Geschäftsjahr 2022/23 gestartet als erwartet und hat daher die Latte höher gelegt. Finanzchefin Eva Kienle kündigte für das Bilanzjahr 2022/23 nun ein Umsatzplus von 10 bis 12 % an statt 7 bis 9 %.

Der Regensburger Autozulieferer Vitesco blickt angesichts einer steigenden Autoproduktion zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Der Umsatz soll auf 9,0 bis 9,2 Mrd. € steigen und damit stärker als bislang mit 8,6 bis 9,1 Mrd. € erwartet.

Der Konsumgüterkonzern Henkel wird den 2023 auslaufenden Vertrag von Jan-Dirk Auris nicht verlängern. Der Chef der Klebstoffsparte hatte das Geschäft zuletzt stark vorangetrieben.

Der Automobilzulieferer und Waffenhersteller Rheinmetall will das Munitionsgeschäft mit der Übernahme des spanischen Unternehmens Expal Systems ausbauen. Verkäufer sei der spanische Konzern Maxam, teilte Rheinmetall mit. Dem vereinbarten Kaufpreis, der nach dem Abschluss der Transaktion fällig wird, liege ein Unternehmenswert von 1,2 Mrd. € zugrunde.

Der Unterhaltungsriese Walt Disney stemmt sich mit umfassenden Einsparungen und einem weitgehenden Einstellungsstopp gegen die zuletzt rasant gestiegenen Kosten. Ein entsprechendes Memo habe Konzernchef Bob Chapek verschickt, hieß es in einem Medienbericht. So soll es Neueinstellungen nur noch für sehr wichtige Posten geben, wird der Manager zitiert.