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Zinsschock verunsichert Anleger

DAX tritt auf der Stelle

Nach dem gestrigen Kursrutsch scheint eine Stabilisierung zum Wochenende ein hartes Stück Arbeit. Dem DAX droht ein weiteres Testen der Marke von 12.500 Punkten. Das beherrschende Thema sind weiterhin die Zinsentscheide der Notenbanken. Im Kampf gegen die Inflation sind weitere große Zinsschritte zu erwarten. Auch von der Wall Street erhielt der dt. Leitindex zuletzt schwache Vorgaben. Nach dem dritten großen Zinsschritt in Folge überwog die Sorge vor einer Rezession als Kollateralschaden im Kampf gegen die hohe Inflation. Allen voran die schwankungsanfälligen Tech-Werte gerieten einmal mehr unter Druck. Immerhin konnte sich der Dow Jones noch fangen und schloss moderat im Minus bei 30.076 Punkten. Kurzzeitig rutschte der Index sogar unter die Marke von 30.000 Zählern. Der S&P 500 verbuchte ein Minus von 0,8 % auf 3.757 Stellen. Für die Technologiebörse Nasdaq hingegen ging es mit einem Minus von 1,4 % dagegen deutlich gen Süden. 

Entgegen dem schwachen Marktumfeld konnte sich die Aktie von Salesforce behaupten. Der SAP-Konkurrenten will seine Erlöse bis 2026 auf 50 Mrd. $ fast verdoppeln. 

Bei Tesla verdarb ein Fahrzeugrückruf zeitweise die Laune der Anleger. Rund 1,1 Mio. Teslas müssen in den USA in die Werkstatt wegen möglicher Probleme im Zusammenhang mit den automatischen Fenstersystemen.

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus erhält einen weiteren Großauftrag aus China. Die zu China Southern Airlines gehörende Fluggesellschaft Xiamen Airlines kauft 40 Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe. Einem Airbus-Sprecher zufolge kommt die Bestellung zu den chinesischen Großaufträgen vom Juli hinzu. Da hatten China Southern, China Eastern, Air China und Shenzhen Airlines insgesamt 292 Maschinen aus der Modellfamilie A320neo bestellt. Bisher habe die Gesellschaft ausschließlich auf Maschinen des US-Konkurrenten Boeing gesetzt.

Der Finanzdienstleister Hypoport hat wegen der schwachen Nachfrage die Jahresziele ausgesetzt. Die derzeitige Jahresprognose werde "deutlich verfehlt", teilte das SDAX notierte Unternehmen mit. Es sei nicht prognostizierbar, ob die Zurückhaltung der Verbraucher in der privaten Immobilienfinanzierung im weiteren Jahresverlauf beendet sei. Das 2. Halbjahr zeige bisher eine sehr schwache Nachfrage. Für das 3. Quartal werde auf vorläufiger Basis mit einem Umsatz leicht unter dem Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern gerechnet. 

Der Flugzeugbauer Boeing wird im Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC nach den zwei Abstürzen des Unglücksjets 737 Max eine hohe Millionensumme zahlen. Die SEC hatte dem Konzern und dem damaligen Boeing-Chef Dennis Muilenburg vorgeworfen, Investoren über die Sicherheit seiner 737 Max getäuscht zu haben. Die Börsenaufsicht teilte mit, dass Boeing 200 Mio. $ Strafe zahlen müsse und Muilenburg 1 Mio. $ Strafe. Weder Boeing noch Muilenburg haben ein Fehlverhalten zugegeben, beide stimmten der Zahlung aber zu. Der Airbus-Rivale hatte sich mit dem Justizministerium bereits Anfang 2021 wegen Betrugs- und Verschwörungsvorwürfen im Zusammenhang mit dem Skandal auf Strafzahlungen von mehr als 2,5 Mrd. $ geeinigt. 

Der Kurs des Linux-Spezialisten Suse geriet trotz eines Gewinnanstiegs zwischenzeitig unter Druck. Das Unternehmen hat  die Prognosen für die Buchungen im Kerngeschäft gesenkt.