Die Konsumentendaten aus den USA sorgten zuletzt zumindest für leichtes "Aufatmen" an den Handelsplätzen weltweit. Doch von Euphorie kann noch immer bei Weitem keine Rede sein. Das Auf und Ab an den Börsen setzte sich auch am deutschen Aktienmarkt fort. Nachdem der DAX zuletzt noch um 0,6 % abgerutscht war, stieg er jüngst wieder leicht an. Zeitweise knackte der deutsche Leitindex die Marke von 15.700 Punkten, konnte sie aber nicht halten. Doch die Investoren haben auch den aktuell wankenden chinesischen Markt im Blick. Vor allem die Schieflage des chinesischen Immobilienriesen Evergrande. Der zweitgrößte Immobilienentwickler des Landes, der unter einem Schuldenberg von mehr als 300 Mrd. $ ächzt, hatte zuletzt vor Liquiditäts- und Ausfallrisiken gewarnt. Auch die eher mauen Aussichten der deutschen Wirtschaft ließen zuletzt wenig Raum für Erholungsfanatsien. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr wegen der stockenden Produktion in der Industrie sogar drastisch gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr lediglich um 2,1 % zulegen, erwarten die Berliner Forscher. Im Juni hatten sie noch mit einem Plus von 3,2 % gerechnet.
Die Antriebstechnik-Sparte von Continental ist gestern eher mau unter dem Namen Vitesco an die Börse gestartet. Der erste Kurs des Börsenneulings lag bei 59,80 €. Danach gab es eine Berg- und Talfahrt. Zuletzt pendelte sich der Kurs mit 58,98 € im unteren Bereich der Tagesspanne ein.
Die Aktionäre des Autozulieferers bekamen automatisch Vitesco-Aktien zugeteilt - für fünf Continental-Aktien wurde ein Vitesco-Papier in die Depots gebucht. Bei rund 40 Mio. verfügbaren Papieren ergibt dies für Vitesco einen Börsenwert von fast 2,4 Mrd. €. Die Marktkapitalisierung des Mutterkonzerns sank durch die Abspaltung auf 19,2 Mrd. €.
Mit einer Kapitalerhöhung will sich Fußball-Bundesligist BVB frisches Geld besorgen. Geplant sei die Ausgabe von knapp 18,4 Mio. neuen Stammaktien. Mit dem Bruttoerlös von etwa 86,5 Mio. € will das Management Schulden begleichen und Verluste aus der Pandemie kompensieren.
"Diese Kapitalerhöhung stellt einen wesentlichen Meilenstein von Borussia Dortmund zur Überwindung der bisherigen wirtschaftlichen Lasten der Pandemie dar", so Hans-Joachim Watzke, Chef der BVB-Geschäftsführung. Das Geschäftsjahr 2020/2021 hatten die Dortmunder aufgrund der Coronakrise mit einem Verlust von 72,8 Mio. € abgeschlossen. Die Pandemie wird sich auch im laufenden Geschäftsjahr noch bemerkbar machen.
Die neuen Aktien sollen bisherigen Aktionären angeboten werden. Als Angebotszeitraum nannte das Management den 20. September bis einschließlich 4. Oktober. Die Reaktion auf die Ankündigung war jedoch alles andere als erfreulich, die Titel mussten einen deutlichen Abschlag verkraften.
Thyssenkrupp setzt den Konzernumbau mit dem Verkauf seines Edelstahlwerks im italienischen Terni fort. Käufer ist Arvedi. Das italienische Unternehmen wird die gesamte AST-Gruppe mit rund 2.700 Mitarbeitern übernehmen. Auch hier blieben die Aktien zunächst im Minusbereich.