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Berichtssaison schreitet voran

Gemischte Vorgaben von der Wall Street

Nachdem sich der dt. Leitindex mit einem neuen Rekordhoch ins Wochenende verabschiedet hatte, hielten sich Anleger zu Wochenbeginn zurück. Dennoch hielt sich der DAX weiterhin über der 16.000 Punkte-Marke. Vor allem die laufende Berichtssaison erwies sich zuletzt einmal mehr als kursbewegender Faktor, während die weiter steigenden Coronainfektionszahlen in den Hintergrund rückten. Die Vorgaben aus den USA fallen indes durchwachsen aus. Während der Dow Jones und der S&P 500 jeweils um 0,3 bzw. 0,1 % zulegten, musste die Technologiebörse Nasdaq ein leichtes Minus von 0,1 % hinnehmen. An der Wall Street waren vor allem Industrietitel gefragt, nachdem der US-Kongress den Weg für ein Infrastrukturpaket im Volumen von 1 Bill. $ frei gemacht hatte. 

Einen vorübergehend deutlichen Kursanstieg konnte der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer verbuchen. Mit einer überraschend deutlichen Ergebnissteigerung konnte das Unternehmen die Anleger überzeugen und die Analystenerwartungen übertreffen. Das bereinigte Ebitda legte im 3. Quartal um mehr als 16 % und der Umsatz um 15 % zu. An der ausgegebenen Prognose, welche einen Umsatzanstieg auf etwa 43 Mrd. € vorsieht, hält das Management weiterhin fest. 

Einen zwischenzeitigen Rücksetzer mussten hingegen die Titel des Rückversicherers Munich Re hinnehmen. Trotz der Belastungen durch Hurrikan "Ida" in den USA und Sturmtief "Bernd" in Europa konnte das Unternehmen unterm Strich einen Gewinn von 365 (202) Mio. € verbuchen. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit coronabedingten Schäden in Höhe von 800 Mio. €.   

Die Chipkrise hat dem Auto- und Industriezulieferer Schaeffler im 3. Quartal das Geschäft vermiest und das Management veranlasst den Ausblick für das Gesamtjahr zu reduzieren. Im Q3 sanken die währungsbereinigten Erlöse um 3 %. Zusätzlich drückten höhere Rohstoffpreise auf das Ergebnis. Für 2021 rechnet der Konzern nun mit einem Erlöseplus von mehr als 7 % gerechnet. Bisher wurde ein Wachstum von mehr als 11 % in Aussicht gestellt.

Gemeinsam mit einer Kimaaktivistin haben die beiden Geschäftsführer von Greenpeace Klage, wegen mangelndem Klimaschutz, gegen den Automobilonzern VW eingereicht. Die Kläger fordern den Konzern auf, bis spätestens 2030 den Verkauf der klimaschädlichen Verbrenner weltweit zu beenden. 

Probleme in der Lieferkette machen dem Windanlagenbauer Siemens Gamesa zu schaffen. Für das Geschäftsjahr 2021/22 geht das Unternehmen daher von einem Umsatzrückgang von 2 bis 7 % aus. 

Wegen höherer Rohstoff- und Transportkosten wird der Vorstand von Henkel für das laufende Jahr pessimistischer. Die bereinigte Ebit-Marge soll sich am unteren Ende der Prognose bei rund 13,5 % einfinden, teilte der Konsumgüterkonzern mit.