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Börsen weiterhin sehr volatil

Weitere Sanktionen gegen Russland

Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland haben den dt. Leitindex zuletzt belastet. Der DAX startete mit Verlusten in die neue Handelswoche, da der Westen die Sanktionsschraube gegen Russland wegen der Invasion in die Ukraine weiter anzieht. Zudem werden zusätzliche Waffen an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Die deutsche Bundesregierung vollzog am Wochenende eine Kehrtwende und beteiligt sich an den Lieferungen. Während die Angriffe russischer Truppen gegen die Ukraine fortgesetzt werden, sollen in den Morgenstunden Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung beginnen. Derweil erhöhte der Westen den militärischen und wirtschaftlichen Druck auf Moskau. In der Nacht zum Montag setzte die Europäische Union ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Sie umfassen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Verbot von Transaktionen mit dem Finanzinstitut. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren. 

Zum Wochenende hatte sich der dt. Leitindex wegen einer sehr vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine etwas erholt, nachdem er wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine tags zuvor noch bis auf fast 13 800 Zähler eingebrochen war – dies war der tiefste Stand seit einem Jahr. 

Zuletzt verbuchten vor allem Rüstungszulieferer deutliche Kursgewinne. Vor allem die Titel von Rheinmetall und Hensoldt verzeichneten Kurssprünge. 

Angesichts des Ausschlusses russischer Banken aus dem SWIFT-Zahlungssystem müssen Titel aus dem Bankensektor teilweise deutliche Verluste hinnehmen. So notierten unter anderem die Dt. Bank und die Commerzbank zeitweise deutlich im Minus.

Die Dt. Börse hat, vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs den Handel mit russischen Wertpapieren ausgesetzt. 

Einen kräftigen Kursrutsch musste derweil auch BP hinnehmen. Der britische Ölkonzern plant seinen Ausstieg beim russischen Rivalen Rosneft. Die 20 %-ige Beteiligung will der Konzern abstoßen. Durch den Verkauf drohen dem Konzern, eigenen Aussagen zufolge, Abschreibungen im Volumen von bis zu 25 Mrd. $.

Unter den Einzelwerten rückte der Laborzulieferer Sartorius in den Fokus. Das Unternehmen soll laut einem Medienbericht an dem US-Diagnostikentwickler Maravai Lifesciences interessiert sein. 

Darüber hinaus steht der Mischkonzern und größte deutsche Agrarhändler BayWa mit seiner Bilanz für das vergangene Jahr im Blick. Die Münchner profitierten von seinem diversifizierten Geschäftsmodell und haben 2021 besser abgeschlossen als von Experten erwartet. Der Jahresumsatz stieg im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 19,8 Mrd. €, wie das im SDAX notierte Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Ein noch stärkeres Wachstum zeigte sich beim operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit), das um rund ein Viertel auf 266,6 Mio.€ nach oben ging. Für das abgeschlossene Jahr sollen die Baywa-Aktionäre pro Aktie 1,05 € ausgeschüttet bekommen - 5 Cent mehr als bislang. 

Der Mischkonzern AB Foods rechnet mit einem robusten 1. Halbjahr. Dabei sollte die Gruppe von einer starken Erholung seiner Bekleidungskette Primark profitiert haben. Primark dürfte die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert haben. 2021 hatte die Kette unter den Ladenschließungen in Zusammenhang mit der Coronapandemie gelitten. Bei den Nahrungsmittelgeschäften dämpfen unterdessen die gestiegenen Preise für Rohstoffe, Logistik und Energie die Entwicklung. Hier steuere AB Foods mit Einsparungen und Preiserhöhungen gegen, hieß es. Insgesamt rechnet die Gruppe mit einem starken Anstieg von Umsatz und bereinigten operativen Ergebnis. Zudem dürften die Kennziffern über dem Niveau aus Vorpandemiezeiten und damit über denen aus dem ersten Halbjahr 2020 liegen.