Die zuletzt etwas ins Stocken geratene Erholung am deutschen Aktienmarkt dürfte sich auch zum Wochenende fortsetzen. Der DAX startete zum Wochenschluss erneut fester in den Handel und überschritt erstmals seit Mitte November wieder die Marke von 24.000 Punkten. Bereits am Vortag hatten Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank sowie eine starke Autowertentwicklung für Auftrieb gesorgt. Zusätzlichen Rückenwind brachten Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, die Verbrauchsstandards für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu lockern, ebenso wie die Aussicht, dass das für 2035 geplante EU-Verbot für Verbrennungsmotoren in Brüssel erneut zur Diskussion stehen könnte. An der Wall Street agierten die Anleger dagegen zurückhaltend und die US-Indizes bewegten sich kaum. Der Dow Jones schloss 0,1 % tiefer bei 47.850 Punkten. Die Nasdaq verzeichnete ebenfalls ein Minus von 0,1 % auf 25.581 Zähler und der S&P 500 beendete den Handel 0,1 % höher bei 6.857 Stellen. Einen Arbeitsmarktbericht, wie er sonst am ersten Freitag eines Monats üblich ist, wird es heute nicht geben. Der jüngste, historische Stillstand der US-Regierungsgeschäfte macht sich hier weiterhin bemerkbar. Die Novemberzahlen werden erst nach der US-Leitzinsentscheidung in der kommenden Woche veröffentlicht.
Die Meta-Aktie legte zu, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern seine Metaverse-Ausgaben um bis zu 30 % kürzen und möglicherweise Stellen streichen könnte. Anleger hatten bereits Zweifel am Nutzen der milliardenschweren Investitionen, zumal die Sparte seit ihrer Gründung rund 70 Mrd. $ Verlust angehäuft hat. Experten erwarten nun, dass Meta stärker auf Künstliche Intelligenz umschwenkt.
Netflix soll im Bieterwettstreit um Warner Brothers das höchste Angebot abgegeben haben und befindet sich Medienberichten zufolge nun in exklusiven Verhandlungen mit dem Hollywood-Studio.
Die SAP-Aktie setzte ihre jüngste Erholung fort, nachdem ein optimistischer Kommentar der US-Bank JPMorgan für zusätzliche Unterstützung sorgte. Die Analysten äußerten sich positiv zum weiteren Geschäftsausblick des Softwarekonzerns, was das Marktvertrauen stärkte und dem Papier spürbaren Auftrieb verlieh.
Salesforce-Aktien zeigten nach den jüngsten Geschäftszahlen zunächst ein schwankendes Bild, drehten aber ins Plus. Zwar hob der Konzern seinen Umsatzausblick an, blieb im 3. Quartal jedoch hinter den Markterwartungen zurück.
Schott Pharma geriet unter Druck, nachdem der Konzern für 2026 und die Folgejahre einen verhaltenen Ausblick präsentierte und damit die Erwartungen des Marktes verfehlte. Die anhaltende Unsicherheit im Kerngeschäft belastete die Aktie und zog auch Gerresheimer leicht mit nach unten.
Airbus hat im November wegen Problemen mit fehlerhaften Rumpfteilen weniger Flugzeuge ausgeliefert und hängt damit seinem Jahresziel weiter hinterher. Der Konzern müsste im Dezember noch 133 Maschinen übergeben, um die auf 790 Jets gesenkte Prognose zu erreichen. Insgesamt müssen über 600 betroffene Flugzeuge überprüft werden, was die Auslieferungen zusätzlich verzögert. Neue Bestellungen gab es im November für 75 Jets, Stornierungen traten nicht auf.
BASF-Chef Markus Kamieth zeigt sich laut Medienberichten trotz des großen Angebots an Chemieprodukten weiterhin optimistisch für China. Der dortige Chemiemarkt wachse auch in diesem Jahr wieder kräftig, sagte er. BASF selbst steigerte dort seine Absatzmengen im 3. Quartal um 12 %, die Nachfrage sei unverändert stark.