Durch den gestrigen Feiertag Thanksgiving in den USA und die dadurch fehlenden Impulse von der Wall Street ist der DAX nur wenig bewegt in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Nachdem der dt. Leitindex bereits die 200-Tage-Linie zurückerobert und damit seine Erholung seit dem Rückfall auf das Mai-Niveau auf mehr als 3 % ausgebaut hatte, haben sich auch die weiteren Perspektiven aufgehellt. Trotz dieser technisch erfreulichen Entwicklung dürfte der traditionell starke Börsenmonat November indes mit einem Minus von rund 0,8 % enden. Im weiteren Tagesverlauf könnten neue Konjunkturdaten den deutschen Aktienmarkt bewegen. Besonders im Mittelpunkt steht der Inflationsbericht für November, wobei steigende Verbraucherpreise erwartet werden. Haupttreiber des Anstiegs sind voraussichtlich höhere Energiekosten und teurere Dienstleistungen. Rückenwind kommt weiterhin durch die neu aufgekommene Hoffnung auf zusätzliche Zinssenkungen der Fed. Schwache Konjunkturdaten hatten die Erwartungen an eine mögliche Lockerung bei der Sitzung der amerikanischen Notenbank am 10. Dezember wieder deutlich gestärkt. Mittlerweile gehen rund 85 % der Marktteilnehmer von einer Zinssenkung aus. An der Wall Street dürfte der Handel heute ruhig verlaufen, da das Handelsvolumen nach dem Feiertag traditionell eher niedrig bleibt. Zudem wird in den USA am heutigen Black Friday nur verkürzt gehandelt (bis 19 Uhr MEZ).
Die Aktien von Delivery Hero steigen weiter, nachdem bekannt wurde, dass Großaktionäre das Unternehmen zu einer neuen Strategie drängen, bis hin zu möglichen Verkäufen einzelner Bereiche oder des gesamten Konzerns. Unter anderem sorgte auch die zunehmende Konsolidierung der Branche für den Kursanstieg.
Vorstand und Aufsichtsrat von PSI Software empfehlen den Aktionären, das Übernahmeangebot von Warburg Pincus anzunehmen, da sie den Preis von 45 € je Aktie als fair einstufen. Die Unternehmensführung sieht in der Partnerschaft bessere strategische Perspektiven und die Möglichkeit, zukünftiges Wertpotenzial frühzeitig abzusichern.
Wacker Chemie will wegen der anhaltend schwachen Branchenlage jährlich über 300 Mio. € einsparen und plant dafür den Abbau von mehr als 1.500 Stellen, vor allem in Deutschland. Das Sparprogramm soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, während die Branche weiterhin unter hohen Energiepreisen, bürokratischen Hürden und der Immobilienkrise in China leidet.