Nach einem enttäuschenden Start in den Dezember kehrte zuletzt doch etwas die Kauflaune der Anleger zurück. In den USA sorgten unter anderem Zinshoffnungen für steigende Kurse. Vor allem Tech-Werte waren einmal mehr gefragt. Der DAX nahm zur Wochenmitte erneut die 23.800 Punkte-Marke ins Visier. Damit steigen auch wieder die Chancen auf eine Jahresendrally. Im Fokus der Anleger steht die anstehende Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Inzwischen rechnen 90 % der Investoren mit einer weiteren Zinssenkung. Zusätzlich wurde die Debatte über den Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell erneut befeuert. Einmal mehr wurde Kevin Hassett ins Gespräche gebracht. Die Gerüchte flammten einmal mehr hoch durch US-Präsident Donald Trump, indem er in Anwesenheit von Hassett erklärte, es sei ein “potenzieller Fed-Vorsitzender” anwesend. Hassett leitete in Trumps erster Amtszeit den Rat der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses und hat seine Loyalität zum Präsidenten wiederholt unter Beweis gestellt. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Der Notenbankchef wird in den USA vom Präsidenten nominiert und vom Senat bestätigt. Auch an den US-Börsen ging es im gestrigen Handel wieder bergauf. Vor allem der Technologiesektor verbuchte ein Plus. Der Nasdaq 100 stieg um 0,8 % auf 25.555 Punkte. Während der S&P 500 um knapp 0,3 % auf 6.829 Stellen stieg, kam der Dow Jones mit 47.474 Zählern auf ein Plus von 0,4 %.
Zeitweise deutlich nach oben ging es für Boeing. "Auf den Punkt gebracht: Wir rechnen 2026 sowohl bei der 737 als auch bei der 787 mit mehr Auslieferungen", sagte Finanzchef Jay Malave. Aus diesem Grund rechnet der Konzern für das kommende Jahr mit einem positiven freien Cashflow und einer verbesserten Marge.
Zu Wochenmitte steht die nächste Indexüberprüfung der Dt. Börse an. Während für den DAX keine Änderungen erwartet werden, dürften die Börsenneulinge des Herbst jeweils in einen Index aufgenommen werden. TKMS und Aumovio gelten als Aufsteiger in den MDAX- Gerresheimer und HelloFresh dürften dafür in den SDAX absteigen. Auch Ottobock dürfte den Aufstieg in den SDAX schaffen.
Weiter erholt zeigten sich die Rüstungswerte. Die sich hinziehenden Friedensbemühungen für die Ukraine sorgten für die Erholung. Sowohl Rheinmetall als auch Hensoldt und Renk konnten einige Punkte wieder aufholen.
Salzgitter gerieten indes zeitweise unter Druck. Grund ist eine negative Studie von JP Morgan. Das Haus hat die Aktie auf "Underweight" von "Neutral" zurückgenommen.
Die Aktionäre des Modekonzerns Hugo Boss brauchen mit Blick auf eine Geschäftsbelebung indes Geduld. "2026 wird ein Jahr der Anpassung sein, in dem das Geschäft durch die Straffung von Prozessen, die Überarbeitung des Sortiments und die Optimierung des Vertriebsnetzwerks" geprägt ist, teilte das Unternehmen mit. Daher dürfte der Umsatz im kommenden Jahr auf währungsbereinigter Basis im mittleren bis hohen einstelligen Bereich sinken. Zudem wird der operative Gewinn 2026 laut der aktuellen Prognose sinken.