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Börsenbericht – Nvidia liefert

Mit Erleichterung wurden die Ergebnisse des KI-Schwergewichts Nvidia aufgenommen – damit steigen die Chancen auf eine Erholung im DAX. Vor allem die Sorge vor dem Platzen einer möglichen KI-Blase hatte die Kurse zuletzt belastet. In den letzten Tagen war der dt. Leitindex auf das tiefste Niveau seit Juni zurückgefallen. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Hochleistungsprozessoren für KI hat bei Nvidia für weiteres Wachstum gesorgt. Für Unsicherheiten sorgt derweil das jüngste Protokoll der US-Notenbank Fed. Demnach gehen die Meinungen über den künftigen Zinskurs auseinander. Einige Mitglieder hielten eine weitere Senkung im Dezember für angemessen, andere wiederum nicht. Die Zurückhaltung einiger Notenbanker wird auch mit dem Mangel an Wirtschaftsdaten begründet. Wegen des Shutdowns standen offizielle Statistiken  nicht zur Verfügung. In dieser Woche wird beispielsweise auch der monatliche US-Arbeitsmarktbericht für den Oktober ausfallen, der für die US-Geldpolitik von besonderer Bedeutung ist. An der Wall Street hielten sich Anleger vor den wichtigen Nvidia-Zahlen zwar mit Engagements zurück, die jüngste Verlustserie konnte jedoch beendet werden. Der Dow Jones beendete den Handel kaum verändert bei 46.138 Zählern. Der S&P 500 legte 0,4 % zu und die Technologiebörse kletterte um 0,6 %. 

Nvidia steigerte den Umsatz im 3. Quartal um 62 % auf 57 Mrd. $. Der Reingewinn habe ähnlich stark auf 31,91 Mrd. $ zugelegt. Chipsysteme von Nvidia wurden zu einer Schlüsseltechnologie für Software mit Künstlicher Intelligenz. Sie werden sowohl für das aufwendige Training von KI-Modellen zum Beispiel für den Chatbot ChatGPT eingesetzt, aber auch beim Betrieb der Software. Die Nvidia-Ergebnisse sind damit zu einem Gradmesser für den Zustand der KI-Industrie geworden. Denn Schwergewichte wie die Alphabet-Tochter Google oder Microsoft füllen ihre Rechenzentren mit Nvidia-Chips – und auch KI-Firmen wie der ChatGPT-Entwickler OpenAI setzen darauf. Wenn riesige Investitionen in Rechenzentren für KI angekündigt werden, ist davon auszugehen, dass ein großer Teil davon bei Nvidia landet. 

Anleger zeigten sich zuletzt erfreut über den Ausstieg von Mutares bei Steyr Motors. Die Beteiligungsgesellschaft veräußerte im Rahmen einer Privatplatzierung den zuletzt noch gehaltenen Anteil von 23 % und traf dabei nach eigenen Angaben auf eine hohe Nachfrage. Während der Kurs von Mutares zwischenzeitig ein Plus verbuchen konnte, geriet die Aktie von Steyr Motors vorübergehend unter Druck.

Auf Grundlage der aktuellen Mehrjahresplanung erwartet der Takkt-Vorstand, dass aus den jährlichen Werthaltigkeitstests ein Wertminderungsbedarf auf Geschäfts- oder Firmenwerte im Volumen von rund 125 Mio. € resultieren wird. Ursache für die geringeren
Planungserwartungen sind das weiterhin schwierige und volatile Marktumfeld in den USA, insbesondere in Folge der Zollstreitigkeiten. Die
Wertminderungen sind nicht zahlungswirksam, werden aber zu einem deutlich negativen Ergebnis je Aktie führen.