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Börsenbericht – Pattsituation im DAX

Die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen in den USA dürften dem DAX zur Wochenmitte Rückenwind geben. Nachdem in der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch erreicht wurde, scheint der dt. Leitindex nun jedoch erneut in einer Seitwärtsbewegung gefangen zu sein. Im gestrigen Handel war der DAX zeitweise unter die runde Marke von 24.000 Punkten gerutscht, konnte sie zum Handelsschluss jedoch zurückerobern. Derzeit scheint der dt. Leitindex erneut in einer Seitwärtsbewegung unterhalb seines alten Hochs bei 24.639 Zählern gefangen zu sein. Damit stellt sich die Frage, ob die Bestmarke bei 24.771 Stellen ein Fehlausbruch auf der Oberseite war. In den USA betonte Fed-Chef Jerome Powell bei einer Rede in Philadelphia, dass die US-Notenbank nach der jüngsten Zinssenkung "keinen risikolosen Weg" gehen werde, er schürte jedoch die Hoffnung der Anleger, dass weitere Lockerungen der Geldpolitik nicht ausgeschlossen seien. Für weitere Impulse sorgt der Beginn der Berichtssaison in den USA. Traditionell haben die Großbanken zuerst ihre Bücher geöffnet. An der Wall Street schlossen die Leitindizes indes uneinheitlich: Während der Dow Jones 0,4 % zulegte, verlor die Technologiebörse Nasdaq 0,8 %. Der S&P 500 setzt 0,2 % zurück. Die US-Futures deuten jedoch auf einen positiven Handelsstart zur Wochenmitte hin.

Ein florierendes Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen hat der US-Investmentbank Goldman Sachs im Q3 einen Gewinnsprung beschert. Der Gewinn kletterte um mehr als 37 % auf 4,1 Mrd. $. Die Gebühren im Investmentbanking stiegen auf 2,66 (1,87) Mrd. $, angetrieben von einem Zuwachs bei den Beratungsgebühren um 60 %. Mit dem Ergebnis bestätigte Goldman Sachs die Prognose seines Chefs David Solomon für ein starkes Jahr im Deal-Geschäft, weil Unternehmen wieder verstärkt Pläne für Fusionen und Börsengänge umsetzen.

JPMorgan hat dank eines boomenden Investmentbankings und höherer Zinseinnahmen die Gewinne gesteigert. Der Gewinn von JPMorgan kletterte im 3. Quartal auf 14,4 (12,9) Mrd. $. Die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking legten um 16 % zu.

Auch Wells Fargo verbuchte im abgelaufenen Jahresviertel einen Gewinnanstieg auf 5,59 (5,11) Mrd. $. Auch die Umsätze fuhren von 20,4 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum auf 21,4 Mrd. $ vor.

Dank der Rally an den globalen Märkten hat der Vermögensverwalter BlackRock im 3. Quartal einen bereinigten Gewinn je Aktie von 11,55 (11,46) $ erreicht. Das verwaltete Vermögen erreichte mit 13,46 (11,48) Bill. $ einen neuen Rekordwert. Vor allem die Nachfrage nach ETFs sei anhaltend hoch, so das Unternehmen.

Das Bundeskartellamt hat der geplanten Milliardenübernahme des Tübinger Impfstoff-Entwicklers CureVac durch den Konkurrenten BioNTech grünes Licht gegeben. Eine Beschränkung des Wettbewerbs durch die Fusion sei nicht zu erwarten, begründete die Behörde ihre Entscheidung. "Die Forschungspipelines von BioNTech und CureVac für Arzneimittel weisen keine erheblichen Überschneidungen auf", erklärte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. 

Der kriselnde Autokonzern Stellantis hat Investitionen von 13 Mrd. $ in den USA angekündigt. Mit dem Geld sollen fünf neue Modelle in den kommenden vier Jahren auf den Markt gebracht werden. Mit der Investition soll einer der wichtigsten Märkte des Konzerns wieder Wachstum verbuchen. 

Unter Auflagen darf der Flugzeugbauer Boeing den US-Zulieferer Spirit Aerosystems wieder zurückkaufen. Die Brüsseler-Behörde teilte mit, dass die Amerikaner u.a. alle Geschäftsbereiche des Herstellers von Flugzeugteilen an Airbus verkaufen müssen, die derzeit den europäischen Boeing-Konkurrenten mit Flugzeugstrukturen beliefern. So soll der Wettbewerb auf dem Markt mit Flugzeugbauteilen gesichert werden. 

Der Chipausrüster ASML hat seine Prognosen für das laufende Jahr bekräftigt. Das Unternehmen erwarte ein starkes 4. Quartal. Der Umsatz soll in den letzten 3 Monaten 2025 zwischen 9,2 und 9,8 Mrd. € liegen. Für die Bruttomarge werde 51 bis 53 % angepeilt. ASML setzt dabei weiterhin auf die Künstliche Intelligenz (KI) als Wachstumstreiber. In den 3 Monaten bis Ende September ging der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um gut 2 % auf 7,5 Mrd. € zurück. Die Bruttomarge sank im Quartalsvergleich auf 51,6 (53,7) %, übertraf damit jedoch die Markterwartungen. Grund für den Rückgang in den vergangenen 3 Monaten sind die derzeitigen Exportrestriktionen nach China für die neuesten Maschinen.