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DAX wieder über 15.100 Punkte

Steigende Ölpreise belasten Börsen

Die angespannte Lage am Ölmarkt hat die Aktienmärkte zu Wochenbeginn belastet. Trotz steigender Energiepreise konnte sich die Gruppe Opec+ bisher nicht dazu durchringen, ihre Produktion stärker auszuweiten. Die Öl-Allianz kündigte an, ihre Quoten, wie im Juli vereinbart, lediglich um 400.000 Barrel Öl pro Tag anzuheben. Mit dem Verzicht auf eine stärkere Förderung wurde der Preis der Sorte Brent zuletzt auf den höchsten Stand seit 3 Jahren geschoben. Die steigenden Ölpreise schüren an den Börsen die Inflationserwartungen und setzen damit die Notenbanken erneut unter Druck, ihre Geldpolitik schneller als erwartet ihre Geldpolitik zu straffen. Nachdem sich die US-Leitindizes zum Wochenende erholen konnten, büßte der Dow Jones 0,9 % ein. Der S&P 500 verlor 1,3 % und die Technologiebörse Nasdaq sackte mit mehr als 2 % Verlust auf den tiefsten Stand seit Juni. Die schwachen Vorgaben von der Wall Street setzten auch dem dt. Leitindex zu. Dennoch konnte der DAX die 15.000 Punkte-Marke erneut halten und drehte einmal mehr ins Plus. Zuletzt setzte er sich wieder über 15.100 Zähler. Erste Konjunkturdaten aus Europa deuten auf ein weiteres anziehen der Inflation hin. Die Erzeugerpreise legen im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,4 % zu. Damit wurde die höchste Rate seit Beginn der Währungunion 1999 erreicht. 

Über 400 Mio. € will Bayer in die Produktionskapazitäten zur Herstellung von Verhütungsmitteln investieren. Hierzu soll in Costa Rica ein neuer Produktionsstandort errichtet werden. Zusätzlich sollen in Finnland die Kapazitäten erweitert werden. 

Mitten in der Chipkrise will der Halbleiterhersteller Infineon seine Investitionen ausbauen und auf rund 2,4 Mrd. € erhöhen. Für das gerade angelaufene Geschäftsjahr bekräftigte der Konzern zudem den Ausblick und erwartet weiterhin ein Umsatzplus im mittleren 10 %-Bereich. 

Der angeshlagene Reiskonzern Tui spürt eine zunehmende Normalisierung der Reisebuchungen – allen voran bei Wintersportreisen. "Die Nachfrage ist quasi wie früher. Über Weihnachten und Silvester ist es an den beliebten Zielen jetzt schon eng", so Deutschland-Chef Stefan Baumert. Im vergangenen Winter 2020/21 sei der Bereich im Zuge der Coronapandemie beinahe völlig ausgefallen. 

Die Krise des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande beginnt Kreise zu ziehen. Nachdem der Konzern einige Anleihen nicht bedienen konnte, ließ nun auch der erste Rivale Fantasia Holdings eine Zinszahlungsfrist verstreichen. Experten halten eine Kettenreaktion an den Märkten für nicht ausgeschlossen.

 

Der Automobilzulieferer Continental warnt vor einem längeren Anhalten des Halbleitermangels. "Wir sehen, dass sich diese Effekte wohl noch weiter bis in das Jahr 2022 ziehen werden", so Vorstandschef Nikolai Setzer. Es könnte erst ab 2023 zu einer deutlichen Besserung kommen, wenn bei den Herstellern höhere Kapazitäten verfügbar sind, so der Konzern.

Deutlich unter Druck geriet zwischenzeitig Facebook, nachdm die Plattformen des Online-Netzwerks über Stunden ausfielen. Facebook selbst sprach von "Netzwerk-Problemen". Die Aktie büßte zeitweise knapp 5 % ein, konnte sich, nachdem das Problem behoben war, jedoch wieder fangen.