New York – Die EU-Kommission nimmt erneut einen US-Techgiganten ins Visier und verhängt gegen die Alphabet-Tochter Google wegen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft eine Strafe von umgerechnet 2,95 Mrd. €. Der Kommission zufolge nimmt die Suchmaschine mit seinen Produkten eine marktbeherrschende Stellung ein. Diese habe der Konzern seit 2014 missbraucht, um seinen eigenen Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Konkret lautet der Vorwurf: Google habe den Werbetreibenden und den Anbietern von Werbeplätzen den eigenen Marktplatz AdX bevorzugt vorgeschlagen. Dies habe zu höheren Kosten geführt, die am Ende auch an Verbraucher weitergereicht worden seien. Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen – und geht noch weiter: Aktuell sehe es danach aus, dass die Trennung von einem Teil des Werbegeschäfts der einzige Weg sei, den Interessenkonflikt auszuräumen.
In den USA scheiterte gerade erst die US-Regierung vor Gericht mit dem Versuch, Google zur Abspaltung des Webbrowsers Chrome und des Mobil-Systems Android zu zwingen. Das Unternehmen hat 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie das Geschäftsmodell den Vorgaben entsprechend angepasst werden soll. Angesichts der Maßnahmen ließ die Reaktion von US-Präsident Trump natürlich nicht lange auf sich warten: Er drohte indirekt mit Strafzöllen gegen die Europäische Union. Die Maßnahme sei „sehr unfair“ und bedrohe US-Investitionen und Jobs, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
Die jüngste EU-Strafe hat auf die derzeitige Alphabet-Rally keine Auswirkungen. Daher bleibt man hier in aller Ruhe investiert; (B+). A