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Stimmung bleibt angespannt

DAX tritt auf der Stelle

Eine mögliche Eskalation zwischen den USA und China wegen der Tawain-Reise der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hält die Märkte weiter im Bann. Der DAX trat zur Wochenmitte auf der Stelle, nachdem er im gestrigen Handel ein leichtes Minus verbuchen musste. Die Vorgaben aus den USA sind dabei alles andere als günstig. Drohungen aus China angesichts des Besuchs von Nancy Pelosi in Taiwan belasteten die Stimmung. Der Dow Jones beendete den Handel mit minus 1,2 % auf 32.396 Punkte leicht über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der S&P 500 verlor 0,7 % auf 4.091 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq sank um 0,3 % auf 12.902 Punkte. China reagierte verärgert auf den ersten politisch ranghohen US-Besuch in Taiwan seit 25 Jahren. Kurz nach Pelosis Landung in Taipeh sprach Peking von einem "sehr gefährlichen Spiel mit dem Feuer". Am Abend gab es seitens der USA allerdings Bemühungen um eine Deeskalation. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die "Ein-China-Politik" der USA werde mit der Reise nicht in Frage gestellt. "Wir wollen nicht, dass sich dies zu einer Krise oder einem Konflikt ausweitet." 

Die Ölallianz OPEC+ berät heute über ihre Produktionsstrategie ab September. Vor der Online-Sitzung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten Gruppierung hatten die Vereinigten Staaten gefordert, die Fördermengen angesichts hoher Preise auszuweiten. Die OPEC+ Länder hatten in ihrer Monatssitzung Anfang Juni Erhöhungsschritte der Produktion bis August beschlossen. Damit sollten die pandemiebedingten Kürzungen von Anfang 2020 rückgängig gemacht werden.

Am Morgen hat Siemens Healthineers seine Bilanz vorgestellt: Höhere Kosten in der Beschaffung und der Logistik sowie die Lockdowns in China haben zu einem Gewinnrückgang im vergangenen Quartal geführt. Das bereinigte operative Ergebnis sank um knapp ein Fünftel auf 765 Mio. €. Nach Steuern verblieben 364 Mio. € und damit 8 % weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg hingegen um 3,7 % auf knapp 5,2 Mrd. €.

Die Übernahme der Dt. Wohnen hat Deutschlands größtem Immobilienkonzern Vonovia weiter Auftrieb gegeben. Im 1. Halbjahr legte das FFO vor allem dank der Übernahme im Jahresvergleich um 36 % auf 1,06 Mrd. € zu. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte Vonovia.

Der Bezahldienst PayPal verdient deutlich weniger, doch ein neuer Großinvestor macht Anlegern Hoffnung. In den 3 Monaten bis Ende Juni fiel der Betriebsgewinn um 32 % auf 764 Mio. $. PayPal steigerte aber die Erlöse im Jahresvergleich um 9 % auf 6,8 Mrd. $. An der Wall Street wurde der Einstieg des einflussreichen Hedgefonds Elliot begrüßt. PayPal versprach außerdem Sparmaßnahmen und erhöhte die Gewinnziele für das Gesamtjahr.

Die Ferienwohnungsplattform Airbnb profitiert von der aufgestauten Reiselust nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 58 % auf 2,1 Mrd. $. Unterm Strich verbuchte AirBnB einen Gewinn von 379 Mio. $ nach roten Zahlen von –68 Mio. $ ein Jahr zuvor. Die Plattform befinde sich mitten in einem starken Sommergeschäft, betonte Mitgründer und Chef Brian Chesky.